Mit der radikalen Neuausrichtung hat ThyssenKrupp am Montag den Weg frei gemacht für neue Partnerschaften in vielen Bereichen. Vor allem das zyklische Stahlgeschäft steht dabei im Fokus. Gerüchte über einen erneuten Anlauf einer Stahlfusion wurden bereits zu Wochenbeginn laut. Konzernchefin Martina Merz macht dem deutschen Wettbewerber Salzgitter offen Avancen.
Einen innerdeutschen Zusammenschluss hält Merz für möglich. „An einer deutschen Lösung haben natürlich viele ein Interesse. Da haben wir einen großen Gestaltungsspielraum“, sagte sie der Süddeutschen Zeitung und verwies auf ihre guten Beziehungen zu Salzgitter-Chef Heinz Jörg Fuhrmann. „Wir vertrauen uns, das ist eine gute Grundlage für Gespräche.“
Ob die Lösung eines deutschen Champions allerdings auch bei Salzgitter auf Gegenliebe stößt, erscheint jedoch fraglich. „Wir sehen aktuell kein Szenario, das unsere Situation im Vergleich zur Eigenständigkeit verbessern würde“, sagte Salzgitter-Chef Fuhrmann dem AKTIONÄR im Exklusiv-Interview. Nach einer schnellen Entscheidung sieht es deshalb nicht aus, auch wenn Fuhrmann betont: "Ich schließe aber nicht aus, dass es künftig ein sinnvolles Konzept geben kann. Wenn eine Win-win-Situation auch für Salzgitter entstehen würde, werden wir dem auch aufgeschlossen gegenüberstehen."
Eine Konsolidierung in der Stahlbranche scheint unvermeidlich. Wie diese aussehen wird, bleibt aber offen. ThyssenKrupp hat auch sonst viele Baustellen zu schließen. Anleger sollten das Risiko deshalb vorerst weiter nicht eingehen.
Salzgitter leidet ebenfalls unter der schwierigen Lage im Stahlgeschäft. Doch der Konzern sieht sich im Vergleich zu den Wettbewerbern gut aufgestellt. Was es sonst zu wissen gibt und wie sich Konzernchef Fuhrmann im Interview noch geäußert hat, erfahren Sie ausführlich in der neuen Ausgabe des AKTIONÄR, die hier bequem zum Download bereitsteht.