Die deutschen Stahlwerte stehen an der Börse am Freitag erneut unter Druck. Der DAX-Titel ThyssenKrupp war in den vergangenen Tagen im schwachen Marktumfeld bereits abgerutscht. Nun sorgten die Zahlen des weltgrößten Stahlherstellers ArcelorMittal für weitere negative Impulse.
Angesichts des Preisdrucks am Stahlmarkt ist das schwache Ergebnis von ArcelorMittal im ersten Quartal keine Überraschung. Im Vergleich zum Vorjahr ging der Umsatz um gut 20 Prozent auf 13,4 Milliarden Dollar zurück. Das EBITDA brach sogar um ein Drittel auf 927 Millionen Dollar ein. „Unsere Ergebnisse spiegeln noch die sehr schweren Bedingungen aus der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres wider“, so Vorstandschef Lakshmi Mittal. Inzwischen sieht er wieder Licht am Ende des Tunnels: „Die Erholung der Preise wird unsere Ergebnisse in den nächsten Quartalen verbessern.“
Die massiven Überkapazitäten in China haben im vergangenen Jahr auch die deutschen Wettbewerber stark belastet. Am kommenden Dienstag, den 10. Mai, wird der DAX-Konzern ThyssenKrupp seine Quartalszahlen präsentieren. Trotz der schwachen Ergebnisse von ArcelorMittal kehrt bei den Experten inzwischen die Zuversicht zurück. Der Abwärtszyklus im Stahlsektor drehe inzwischen in die andere Richtung und 2016 dürfte nach 2007 das erste Jahr mit erhöhten Konsensschätzungen werden, meint Analyst Ingo-Martin Schachel von der Commerzbank. Er hat das Kursziel von 23 auf 26 Euro angehoben und die Einstufung auf „Buy“ belassen.
Eingetrübtes Chartbild
Positive Impulse durch die Ergebnisse könnten die erneute Trendwende bei ThyssenKrupp einleiten. Am Stahlmarkt winkt die Konsolidierung, so dass es im zweiten Halbjahr weiter bergauf gehen dürfte. Anleger bleiben an Bord, beachten aber den Stoppkurs bei 17,50 Euro. Im schwachen Marktumfeld droht nach den Zahlen auch ein Rücksetzer.
(Mit Material von dpa-AFX)