Die Aktie von ThyssenKrupp gibt heute erneut deutlich nach und kratzt am Mehrjahrestief bei 11,23 Euro. Die negativen Nachrichten beim Stahl- und Technologiekonzern reißen nicht ab. Während es nach Bekanntgabe der Abspaltung der Aufzugsparte noch nach einer Trendumkehr aussah, trübt sich das Chartbild zusehends ein. Anleger sollten das Kauflimit im Auge behalten.
CEO Guido Kerkhoff will den Fokus bei ThyssenKrupp wieder auf die Stahlsparte legen. Hierzu soll die profitable Aufzugssparte abgespalten und an die Börse gebracht werden. Dass diese Strategie mit hohen Risiken verbunden ist, zeigen die jüngsten Entwicklungen in der Stahlbranche: Überkapazitäten, niedrige Verkaufspreise und gleichzeitig steigende Rohstoffkosten zwangen den weltgrößten Stahlhersteller ArcelorMittal diese Woche zu einer Produktionskürzung. Die Nachricht zog die Aktien des gesamten Sektors nach unten.
Was soll das nur werden?
Die Fokussierung auf genau dieses Bereichs ist wenig nachvollziehbar. Noch im vergangenen Sommer wollte das Management mit der gescheiterten Tata-Fusion eigentlich genau das Gegenteil erreichen: Weg vom Stahl, hin zum Technologiebusiness. Ein Teil-IPO der Aufzugsparte dürfte zwar ordentlich Geld in die Kassen spülen und so die Überbrückung der derzeitigen Lage am Stahlmarkt ermöglichen.
Zykliker wenig gefragt
Doch wie lange die niedrigen Stahlpreise anhalten, lässt sich nicht vorhersagen. Da die Handelskonflikte das Weltwirtschaftswachstum bremsen, ist mit einer baldigen Besserung derzeit nicht zu rechnen. Auch Anleger machen um Stahlwerte wie ThyssenKrupp aktuell einen großen Bogen. Die Aktie notiert nahe des Tiefs von Anfang Mai. Aufgrund der anhaltenden Unsicherheiten ist mit weiteren Rücksetzern zu rechnen.
Kauflimit in Reichweite
Mutige Anleger platzieren ein Kauflimit bei 11,20 Euro. Die Abspaltung der Aufzugsparte dürfte für eine Neubewertung des gesamten Konglomerats führen.