Es war eine aufregende Woche für ThyssenKrupp. Eigentlich wollte sich der Industriekonzern mit den neuesten Entwicklungen in seiner Vorzeigebranche, dem Aufzugbau, schmücken. Doch letztlich dominierten die Sorgenkinder Stahl und Anlagenbau wieder die Schlagzeilen. Die Aktie kletterte dennoch auf ein neues Jahreshoch.
Begeistern wollte ThyssenKrupp mit einem revolutionären Aufzugkonzept. Die Kabinen sollen dabei sowohl horizontal wie auch vertikal fahren können und benötigen kein Seil mehr. Der Antrieb läuft elektromagnetisch, ein mehrstufiges Bremssystem soll die notwendige Sicherheit bringen. Vor allem bei den immer größeren Gebäuden bringt das Vorteile: Sowohl Platz als auch Fahrzeit sollen mit den neuen Aufzügen eingespart werden – diese werden in einem 40 Millionen Euro schweren Testturm südlich von Stuttgart bereits getestet.
Mehr Aufmerksamkeit bekamen in der abgelaufenen Woche aber wieder einmal die Sorgenkinder. Allerdings schrieben auch diese positive Schlagzeilen. Im Stahlbereich setzt sich die EU für ein stärkeres Einschreiten gegen Dumping-Importe ein. Beim Anlagenbau hat ThyssenKrupp zwei Milliardenaufträge an Land gezogen. Zudem will der Konzern ein Sparprogramm durchziehen. Bei den Anlegern kamen die Nachrichten gut an. Sie erwarten, dass CEO Heinrich Hiesinger nun die richtigen Hebel findet, um ThyssenKrupp von der chronischen Kapitalschwäche zu befreien.
Starkes Chartbild
Trotz der angeschlagenen Bilanz stimmt das Bild bei ThyssenKrupp. Im Anlagenbau ist langsam Besserung in Sicht. Die angestrebte Tata-Fusion beim Stahl würde ohnehin eine Neubewertung nötig machen. Zudem spricht das Chartbild mit dem Ausbruch aus dem Seitwärtstrend für steigende Kurse. Anleger lassen die Gewinne laufen.