Nach der Rallye der vergangenen Tage schnauft die Aktie von ThyssenKrupp am Donnerstag etwas durch. Knapp unterhalb der 13-Euro-Marke sammeln die Bullen nach der 35-Prozent-Rallye seit Mitte August neue Kräfte. Für Rückenwind könnten ausgerechnet jene Kräfte sorgen, die für den drastischen Absturz des Industriekonzerns mit verantwortlich waren.
6,96 Prozent aller Aktien sind bei ThyssenKrupp derzeit leerverkauft. Seit langem ist der angeschlagene DAX-Konzern ein Spielball der Shortseller, die die Abwärtsbewegung in der Krise immer wieder verschärften. Doch durch die Rallye zuletzt kommen die Leerverkäufer nun zunehmend unter Druck und müssen ihre Positionen decken.
Capital Fund Management hat beispielsweise bereits seit Mitte August die Position deutlich von 1,60 auf 1,29 Prozent reduziert. Wenn ThyssenKrupp jetzt beim Umbau konkrete Ergebnisse liefern und die Anleger überzeugen kann, müssten sich weitere Shortseller eindecken. Ein solcher Short-Squeeze würde die Erholungsrallye der vergangenen Tage wohl noch einmal befeuern.
DER AKTIONÄR setzt darauf, dass durch die Abspaltung der Aufzugssparte verborgene Werte freigesetzt werden. ThyssenKrupp Elevator dürfte alleine doppelt so viel wert sein wie das gesamte Konglomerat. Decken sich die Shortseller ein, sind schnelle Kurssprünge möglich. Die Aktie ist aber nach wie vor ausnahmslos für Mutige zu empfehlen.