Aufgrund der unterschiedlichen Entwicklung der Stahlsparten von ThyssenKrupp und Tata Steel Europe sowie der Forderungen der aktivistischen Investoren Cevian und Elliott muss die Stahlfusion nachverhandelt werden. Nun zeichnet sich eine Lösung ab.
Das Manager Magazin berichtet, dass ThyssenKrupp 55 Prozent statt 50 Prozent des Aktienkapitals des neuen Fusionsunternehmens bekommen könnte. Dadurch könnte die entstandene Wertlücke von 500 bis 600 Millionen Euro geschlossen werden. Bei den Stimmrechten soll sich indes nichts ändern: beide Parteien sollen 50 Prozent erhalten. Damit könnte ThyssenKrupp das Stahlgeschäft wie geplant aus der Bilanz streichen.
Konzernchef Heinrich Hiesinger hatte zuletzt betont, trotz der Kritik der aktivistischen Investoren an seiner Strategie festhalten zu wollen. Die Entscheidung über die Tata-Fusion soll aber zeitnah erfolgen. Für Hiesinger geht es dabei um viel. Er muss unter Beweis stellen, dass er auch künftig der richtige Mann für den Umbruch ist. Denn ThyssenKrupp hat noch mit vielen Baustellen zu kämpfen. So sind einerseits weitere Abspaltungen möglich, andererseits muss auch die Krisensparte Industrial Solutions wieder auf Vordermann gebracht werden.
Geduld gefragt
Es bleibt dabei: Die Story bei ThyssenKrupp ist spannend. Die einzelnen Geschäftsbereiche sind in Summe deutlich mehr wert als das Konglomerat. Allerdings kämpft der Konzern nach wie vor mit Problemen in vielen Bereichen und einer schwachen Bilanz. Anleger können auf steigende Kurse spekulieren, benötigen aber nach wie vor Geduld.