Die Offerte von Liberty Steel für die Stahlsparte von ThyssenKrupp trifft weiter auf viel Widerstand. Bei der Entscheidung, ob ein Deal zustande kommt, dürfte auch die Bundesregierung ein gewichtiges Wort mitsprechen. Gespräche zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen und Liberty Steel stehen nun an.
„Wir haben Einladungen von Liberty zu Gesprächen bekommen, die werden wir auch annehmen“, sagte NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart zu Reuters. „Was uns beschäftigt, ist die Frage, wie es weitergeht beim Stahl. Da werden Gespräche geführt, auch mit möglichen Partnern, mit denen man zusammenkommen könnte oder fusionieren könnte.“ Durch das Angebot sei eine Perspektive möglich und die müsse ausgelotet werden.
Pinkwart bestätigte zudem einmal mehr die ablehnende Haltung des Landes gegenüber einem Staatseinstieg. „Da sehen wir keine neue Situation“, sagte er angesprochen auf die Forderungen der Arbeitnehmervertreter, die sich mit dem Liberty-Angebot bisher gar nicht anfreunden können.
Das Liberty-Angebot wird kritisch beäugt. Allerdings drohen die Alternativen auszugehen. ThyssenKrupp kämpft weiter an vielen Fronten und muss zudem klären, wie es nach einem möglichen Verkauf weitergehen könnte. Dieses Risiko sollten Anleger derzeit nicht eingehen – zumal eine erneute Verschärfung der Corona-Pandemie den Konzern ebenfalls schwer trifft.