Die Aktie von ThyssenKrupp kann sich nach wie vor nicht von ihrem Mehrjahrestief bei 12,91 Euro lösen. Nach den schwachen Zahlen befürchten immer mehr Anleger, dass auch der langwierige und kostenintensive Umbau keine nachhaltige Besserung bringen wird. Immerhin konnte sich der DAX-Konzern nun frische Liquidität sichern.
So hat ThyssenKrupp eine Anleihe von 1,5 Milliarden Euro mit einer Laufzeit von fünf Jahren begeben. Der neue Bond ist mit einem Zinskupon von 2,875 Prozent p.a. bei einem Emissionskurs von 99,748 Prozent ausgestattet. Damit kann die im Oktober 2019 fällige Anleihe über 1,25 Milliarden Euro vorzeitig refinanziert werden.
Bilanzielle Situation bei ThyssenKrupp
Quelle: ThyssenKrupp
Unabhängig von der Liquidität bleibt die finanzielle Situation bei ThyssenKrupp jedoch angespannt. Das Eigenkapital belief sich Ende des Jahres auf 3,4 Milliarden Euro. Bei Nettoschulden von 4,7 Milliarden Euro entspricht dies einem Gearing von 136,9 Prozent. Unter Gearing versteht man den Verschuldungsgrad eines Unternehmens. Als kritisch gilt die Marke von 150 Prozent, bei der Banken einige Kreditverträge kündigen könnten.
Abwarten
Das triste Chartbild bei ThyssenKrupp spricht für sich. Der Konzern kann die Zweifel nicht beiseite wischen, ob der Umbau wirklich für eine nachhaltige Trendwende sorgt. Zudem sitzen die operativen Probleme in allen Sparten tief. Anleger sollten hier kein Risiko eingehen und das Geschehen von der Seitenlinie beobachten.