Nach der starken Entwicklung 2016 steht für ThyssenKrupp ein richtungsweisendes Jahr bevor. Der Umbruch des Konzerns, den Vorstandschef Heinrich Hiesinger bei seinem Amtsantritt vor sechs Jahren eingeläutet hat, ist nach wie vor in vollem Gange. Auch wenn die schwere Krise inzwischen überwunden ist, ist der Weg noch weit.
Im Fokus steht weiterhin die Stahlsparte. Aktuelle Daten vom Stahlmarkt machen aber Hoffnung, dass sich die positive Entwicklung der Branche fortsetzt. Nachfrage und Preise steigen, während die Preisrallye des wichtigen Rohstoffes Eisenerz vorerst beendet sein könnte. Die Royal Bank of Canada meint, dass sich die Preise auf dem gegenwärtigen Niveau nicht halten können und erwartet sogar einen Rückfall.
Die angekündigte Stahlpreiserhöhung des Weltmarktführers ArcelorMittal hat zwar angedeutet, dass die Konzerne die steigenden Produktionskosten an die Kunden weitergeben können. Sollte der Stahlpreis sich aber im kommenden Jahr positiver entwickeln als der Eisenerzpreis, dürfte ThyssenKrupp einer der Profiteure sein. Zudem ist die Konsolidierung in der Branche nach wie vor möglich. Kommt es zur Fusion mit Tata, dürfte die Profitabilität im Stahlsektor ohnehin steigen.
Gute Aussichten
Das Sorgenkind Stahl befindet sich auf dem Weg der Besserung. In der lukrativen Aufzugssparte winkt noch viel Potenzial und die Komponentenfertigung erweist sich ebenfalls als starke Stütze. Lediglich der Großanlagenbau mit der U-Boot-Sparte bereitet derzeit Sorgen. Hat hier das Sanierungsprogramm unter dem kommissarischen Spartenchef Stefan Gesing Erfolg, dürfte einem guten Börsenjahr nichts im Weg stehen. Anleger bleiben an Bord.