Die Aktie von ThyssenKrupp kommt nach wie vor nicht in die Gänge. Auch nach der Ernennung von Guido Kerkhoff zum neuen Chef und der Strategie, den Konzern in zwei Teile zu zerschlagen, bleiben die Anleger vorsichtig. Das Problem: Es gibt noch immer viele Risiken wie beispielsweise die Überkapazitäten in der Stahlbranche.
Trotz des anstehenden Joint Ventures mit Tata Steel hat das zyklische Stahlgeschäft weiterhin einen großen Einfluss auf die Bilanz von ThyssenKrupp. Im abgelaufenen Quartal hat die Sparte 44 Prozent des operativen Gewinns beigesteuert. Trotz der zuletzt positiven Entwicklung in der Branche sieht CEO Kerkhoff noch Verbesserungspotenzial.
Stahlhersteller in China wie im Rest der Welt müssten mehr tun, um die Überkapazitäten zu verringern, so Kerkhoff in Shanghai. China habe zwar gute Fortschritte gemacht, weitere Einschnitte seien aber möglich. Auch der Zusammenschluss von ThyssenKrupp mit Tata sei ein weiterer Schritt. Probleme würden zudem durch den Handelskonflikt mit den USA entstehen. Hier handle es sich vor allem um indirekte Effekte. Beispielsweise aus der Türkei und Russland komme viel Stahl nach Europa, der eigentlich für die USA bestimmt gewesen wäre.
Abwarten
Die Zerschlagung von ThyssenKrupp macht Sinn. Langfristig verdienen die einzelnen Bereiche des Konzerns eine deutlich höhere Bewertung als das Konglomerat derzeit. Allerdings belastet die Angst vor weiteren Machtkämpfen im Aufsichtsrat und zwischen den Großaktionären weiter die Stimmung. Anleger bleiben deshalb aktuell an der Seitenlinie.