Die Aktie von ThyssenKrupp hat zuletzt eine satte Kursrallye aufs Parkett gelegt. Seit Anfang November hat sich der MDAX-Titel mehr als verdoppelt. Dabei sind die operativen Probleme noch lange nicht beseitigt. Für genauere Informationen zur Entwicklung beim Industriekonzern sollten sich Anleger zwei Termine vormerken.
Zunächst einmal steht am 5. Februar die Hauptversammlung an. Aufgrund der Corona-Beschränkungen findet das Aktionärstreffen lediglich virtuell statt. Verzichten müssen die Anleger auf eine Dividende. Angesichts der massiven Verluste im operativen Geschäft verzichtet der Konzern trotz des 17 Milliarden Euro schweren Verkaufs der Aufzüge auf eine Ausschüttung. Dafür könnte CEO Martina Merz Einblick in ihre weitere Strategie geben – vor allem Aussagen zur Stahlsparte werden mit Spannung erwartet.
Am 10. Februar folgen dann bereits die Quartalszahlen. In den ersten drei Monaten des neuen Geschäftsjahres 2020/21 dürfte ThyssenKrupp noch immer massiv unter der Coronakrise und der damit verbundenen Konjunkturschwäche gelitten haben. Welche Löcher erneut in die Bilanz gerissen wurden, muss abgewartet werden. Noch reicht das Geld aus dem Aufzugsdeal aber aus, um die schwere Zeit zu überstehen.
Die Kursrallye hat schon viel Euphorie vorweggenommen. Die Hauptversammlung und die Zahlen könnten diese wieder etwas dämpfen, da der Umbau langwierig ist und wohl nach wie vor viel Geld verbrannt wird. Dennoch: Das Thema Wasserstoff wird an der Börse gespielt, Thyssen ist mit der Tochter Uhde gut positioniert. Zudem bleibt die Hoffnung auf eine rasche Konjunkturerholung im Laufe dieses Jahres. Spekulativ ausgerichtete Anleger können einen Trade wagen, müssen sich aber auf eine hohe Volatilität einstellen.