Nach wie vor steht bei ThyssenKrupp die geplante Stahlfusion mit dem indischen Wettbewerber Tata Steel im Mittelpunkt. Bislang haben die Arbeitnehmer einen Zusammenschluss vehement abgelehnt. Doch nun kommt Bewegung in die Gespräche, zwei unabhängige Gutachter sollen den Deal unter die Lupe nehmen.
Bei einem Treffen der Arbeitsgruppe aus Vertretern des Unternehmens und der Arbeitnehmer sei beschlossen worden, die externe Expertise einzuholen. Es soll dabei um die wirtschaftliche Tragfähigkeit des geplanten Zusammenschlusses und um die milliardenschweren Pensionslasten gehen. Zwei Forderungen der Arbeitnehmer wurden damit erfüllt. ThyssenKrupp bestätigte zudem, dass die Verhandlungen in einer sachlichen Atmosphäre geführt worden seien.
Heinrich Hiesinger, der Chef des DAX-Konzerns, hatte erst vor wenigen Tagen erklärt, dass der Abschluss des Tata-Deals absolute Priorität genießt. Die Arbeitnehmervertreter lehnen das Vorhaben dagegen ab, sie fordern unter anderem langfristige Standort- und Beschäftigungsgarantien. Sollte sich das Unternehmen nicht bewegen, drohen sie mit einem Veto bei der Abstimmung im Aufsichtsrat, die voraussichtlich im Januar stattfinden soll.
Viel Arbeit
Die Aktie von ThyssenKrupp hat sich nach den Zahlen in der vergangenen Woche etwas erholt. Für einen nachhaltigen Anstieg wäre ein Durchbruch bei den Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretern aber extrem wichtig. Gelingt die Abspaltung der Stahlsparte, sind deutlich höhere Kurse zu erwarten. Langfristig bleibt die Aktie somit attraktiv. Anleger sollten aber den Stopp bei 20,80 Euro im Blick behalten.