ThyssenKrupp steht wegen des geplanten Zusammenschlusses der Stahlsparte mit dem indischen Wettbewerber Tata Steel weiter in der Kritik. Der neue Betriebsratschef Tekin Nasikkol kündigte an, „jede noch so kleine Entwicklung“ im Zusammenhang mit der Stahlfusion zu hinterfragen.
„Das vom Vorstand geplante Joint Venture ist noch lange nicht beschlossen – Nachteile für unsere Standorte unserer Belegschaft machen wir nicht mit“, sagte Nasikkol nach seiner Wahl am Montag in Duisburg. Sein neuer Stellvertreter Horst Gawlik, bisher Geschäftsführer des Betriebsrats, beklagte derweil das schwindende Vertrauen in den Vorstand von ThyssenKrupp. Die täglichen Gerüchte verunsicherten die Belegschaft stets aufs Neue.
Kritisch wird bei den Arbeitnehmern vor allem gesehen, dass Tata offensichtlich nach der Mehrheit im Joint Venture strebt. Zudem soll das niederländische Tata-Werk die Gewinne nicht in das JV einbringen müssen, sondern selbst über deren Verwendung entscheiden können. Sollten diese Pläne umgesetzt werden, wollen auch die deutschen Arbeitnehmer ähnliche Rechte einfordern.
Aktie vor Kaufsignal
Die ThyssenKrupp-Aktie hat einen Boden ausgebildet. Gelingt die Abspaltung der Stahlsparte im Mai, sollte dies nach der langen Hängepartie neue Impulse freisetzen. Eine Neubewertung wäre dann nötig. Mit dem nachhaltigen Sprung über den Widerstand im Bereich von 22,20 Euro würde die Aktie ein neues Kaufsignal generieren.