Thilo Sarrazin: „Ich habe einen Deutschland-Bias“ – so investiert der Bestseller-Autor

Thilo Sarrazin: „Ich habe einen Deutschland-Bias“ – so investiert der Bestseller-Autor
Foto: picture alliance/dpa | Monika Skolimowska
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Lars Friedrich 21.11.2023 Lars Friedrich

Berühmt und mindestens ebenso umstritten wurde Thilo Sarrazin 2010 mit seinem Buch „Deutschland schafft sich ab“. Wer hätte da gedacht, dass Sarrazin in Sachen Geld-Anlage voll auf deutsche Aktien setzt? Warum dem tatsächlich so ist und was er von ETFs hält, hat Sarrazin im Interview mit der Finanz-Wochenzeitung Euro am Sonntag erläutert.

Als Ex-Bundesbanker, einstiger Bahn-Vorstand und ehemaliger Finanzsenator von Berlin ist Sarrazin gut abgesichert. Daraus macht er im Interview auch keinen Hehl. „Ich war mein Leben lang Beamter und am Ende Politiker. Da verdient man immer ordentlich“, sagt Sarrazin auf die Frage, wie er sein Geld anlege. Erst als er als Autor erfolgreich wurde, habe er plötzlich Geld gehabt, für das er keine unmittelbare Verwendung gehabt habe. „Dieses Geld habe ich angelegt in Aktien.“

Um Geld langfristig vernünftig anzulegen, sei die Aktienanlage immer noch die beste, sagt Sarrazin. Dabei setze er auf deutsche Aktien: „Ich lege das Geld wie im FAZ-Index an, den es seit den Fünfzigerjahren gibt. Einmal im Jahr wird umgeschichtet, damit es wieder zum Index passt.“ Einen ETF habe er aber nicht, „weil hier mein Misstrauen kommt, ob die ETF-Konstruktionen in den Wirren von Weltläufen wirklich halten“.

Deutsche Renten, deutsche Häuser, deutsche Unternehmensanteile

Aber warum setzt Sarrazin voll auf deutsche Aktien? Er müsse so oder so auf Deutschland setzen, erklärt Sarrazin. „Ich beziehe meine Renten von der Bundesbank und von einem deutschen Unternehmen. Die Renten basieren also auf der deutschen Wirtschaftskraft. Mein Haus und mein Ferienhaus stehen in Deutschland.“ Sarrazin sagt auch: „Ich gebe zu, ich habe einen gewissen Deutschland-Bias.“

Bias bezeichnet eine Voreingenommenheit für eine bestimmte Sache. Auch Sarrazin hat also den für viele Privatanleger typischen „Home Bias“. Das ist die Neigung, Geld zu großen Teilen im Heimatmarkt anzulegen. Dazu kommt es unter anderem, weil man sich diesem Markt in der Regel am vertrautesten fühlt.

Wie Sarrazin indirekt bei seiner Anlage auch durch seinen Großvater, der in einem Konzentrationslager starb, geprägt wurde, was er vom Euro, der AFD und der neuen Partei von Sahra Wagenknecht hält, lesen Sie im vollständigen Interview auf eurams.de, das sie hier finden (Link).

Zum vollständigen Interview bei Euro am Sonntag

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