Die Tesla-Aktie hat am gestrigen Dienstag ihren Aufwärtstrend fortgesetzt. Unterstützt wurde sie dabei von Analystenkommentaren, die in ihren Einschätzungen unterschiedlicher nicht sein könnten. Allerdings lässt ein neuer Testbericht zur Full-Self-Driving-Software Zweifel an einer positiven Überraschung beim bevorstehenden Robotaxi-Event am 10. Oktober aufkommen.
Die kanadische Bank RBC hat ihre Einstufung für Tesla weiterhin auf "Outperform" belassen, mit einem Kursziel von 224 Dollar. Analyst Tom Narayan begründete dies mit neuen Auswertungen zu den Auslieferungen, die ihn dazu veranlassten, seine Schätzungen für das dritte Quartal leicht zu erhöhen. Nun rechnet er mit 460.000 Auslieferungen, was eine moderate Steigerung darstellt. Damit folgt er der Einschätzung seines Kollegen von Barclays (DER AKTIONÄR berichtete).
Im Gegensatz zu RBC blieb die UBS bei ihrer Verkaufsempfehlung und einem deutlich niedrigeren Kursziel von 197 Dollar. Allerdings hat Analyst Joseph Spak seine Absatzprognose für das dritte Quartal nach oben korrigiert und erwartet nun sogar 470.000 Auslieferungen - mehr als sein Kollege von RBC.
Neben den unterschiedlichen Analystenmeinungen sorgte auch das unabhängige Automobilforschungsunternehmen AMCI für Aufsehen. In einer am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme äußerte sich das Unternehmen besorgt über die neueste Version von Teslas Full-Self-Driving-Software (FSD). AMCI bezeichnete die Software als „verdächtig“ und betonte, dass sie noch erheblich verbessert werden müsse, bevor ein sicherer Robotaxi-Betrieb möglich sei. Bei einer Testfahrt über 1.000 Meilen (ca. 1.600 km) mussten die Fahrer mehr als 75 Mal eingreifen - im Durchschnitt alle 13 Meilen. Dies unterstreicht laut AMCI, dass Tesla noch weit von einem vollständig autonomen Robotaxi-Betrieb entfernt ist.
Die Analysten sind nach wie vor zuversichtlich, lediglich hinter dem Ausgang des Robotaxi-Events steht nach wie vor ein großes Fragezeichen. Bis dahin sind aber weitere Kursgewinne realistisch. Anleger, die der Empfehlung des AKTIONÄR gefolgt und in den Discount-Call mit der WKN HD0E9Q eingestiegen sind, lassen daher die Gewinne laufen.
(Mit Material von dpa-AFX)
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