Heute wird es spannend: Tesla wird nach US-Börsenschluss (22:00 Uhr) seine Zahlen zum vierten Quartal veröffentlichen. Die durchschnittlichen Prognosen der Analysten für den Umsatz liegen bei 7,12 Milliarden Dollar. Beim Gewinn variieren die Prognosen stark, die durchschnittliche Prognose der Analysten liegt bei 2,20 Dollar pro Aktie und damit doch deutlich unter den 2,90 Dollar, die Tesla im dritten Quartal pro Aktie verdient hatte.
Im Blog schrieb Elon Musk bereits am 18. Januar, dass im vierten Quartal ein "geringerer" Gewinn als im dritten angefallen sei. Auch die Erwartung für den Ausblick hat er schon gesenkt: Im laufenden, ersten Quartal 2019 sei nur mit "großen Schwierigkeiten, Anstrengungen und einigem Glück" ein "kleiner Gewinn" möglich - und wohl auch nur, weil dieses Mal der Marktstart in Europa und Asien hilft, zunächst die hochpreisige und hochmargige Model-3-Nachfrage zu bedienen.
Sechs Analysten haben zuletzt ihre Kursziele für Tesla gesenkt, zwei davon haben die Aktie auf „Sell“ heruntergestuft.
Wichtig für den weiteren Verlauf der Aktie ist vor allem der Conference-Call (ab 23:30 Uhr). Bullen hoffen, dass Tesla-Chef Elon Musk neue Informationen zum Model Y, dem geplanten Pick-up oder auch zum „Semi“, dem Tesla-LKW dabei hat. Doch auch kritische Fragen von Analysten dürften auflaufen aufgrund negativer News wie etwa der jüngsten Ankündigung, sieben Prozent der Mitarbeiter zu entlassen. Bloomberg und CNBC zitierten entlassene Mitarbeiter, die verraten, dass die Produktionsziele für die Premiummodelle S und X "substanziell" reduziert wurden.
Chart-Situation bleibt angespannt
Eigentlich könnte die Zurückeroberung der 300-Dollar-Marke positiv bewertet werden. Doch Trader sollten Vorsicht walten lassen – gerade im Vorfeld des heutigen Events ist diese Chart-Marke zu vernachlässigen und kein klassisches Kaufsignal.
Im AKTIONÄR TV thematisiert Florian Söllner die Gründe des Absturzes. Das sind neben der US-Förderkürzung vor allem neue Rivalen wie der Porsche Taycan und geringe Markteintrittsbarrieren: „Es gibt keine geheime Super-Technologie von Tesla.“ Charttechnisch aber auch aufgrund des „vielfach höheren“ KUVs im Vergleich zu BMW und Co rät Söllner im neuen Video weiter vom Kauf ab.