Der Aufbau einer eigenen Batterie-Fertigung zählt zu den erklärten Zielen von Elon Musk. Ende des Monats läuft dabei eine Frist aus, die Tesla selbst gesteckt hatte. Industrieexperten zufolge dürften die von Musk kommunizierten Ziele zwar zu ambitioniert sein, unerreichbar seien sie für Tesla jedoch nicht.
Für Ende März hat Tesla die Auslieferung der ersten Model Y mit den größeren 4680 Lithium-Ionen-Batterien in Aussicht gestellt. Vor zwei Jahren hatte Musk angekündigt, das Unternehmen werde 2022 eine Produktionskapazität der 4680-Batterien von 100 Gigawattstunden erreichen. Das wäre genug für 1,3 Millionen Fahrzeuge und nur knapp unterhalb der 1,4 Millionen Autos, die der Konzern in diesem Jahr ausliefern will.
Das auf den Batteriesektor spezialisiere Analysehaus Benchmark Mineral Intelligence rechnet dagegen damit, dass Tesla in diesem Jahr lediglich 30.000 Model Y mit den neuen Zellen wird ausstatten können. Bis 2024 sollen es dann 484.000 sein. Gegenüber Reuters sagte Caspar Rawles, Chief Data Officer bei Benchmark: „Es ist ein sehr langer Prozess der Feinabstimmung der Ausrüstung, bevor man zur Serienproduktion übergehen kann.“
Erschwerend hinzu kommt, dass das Unternehmen bei der Herstellung auf ein neues Verfahren, die sogenannte Trockenelektrode, setzt. Das bedeutet, die Ausrüstung der Fabrik muss Tesla zusätzlich selbst entwickeln.
Shirley Meng, Professorin für Molecular Engineering an der Universität Chicago, zeigt sich gegenüber Reuters zuversichtlich, dass Tesla bei der Batterieproduktion zwar enorme Schwierigkeiten haben, diese aber überwinden wird.
Vorbörslich steht die Aktie des E-Autobauers am Freitag gut ein Prozent im Plus und würde damit wieder die 200-Tage-Linie überspringen. Für eine anhaltende Erholungsbewegung müsste der Kurs auf Sicht auch die 900-Dollar-Marke zurückerobern. Die Auslieferung erster Fahrzeuge mit der neuen Batterie noch im März wäre dabei durchaus hilfreich. Langfristig sieht DER AKTIONÄR bei Tesla noch viel Potenzial.