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Tesla: Was für ein Comeback - das sind die Gründe für den Kursanstieg....

Tesla: Was für ein Comeback - das sind die Gründe für den Kursanstieg....
Foto: Tesla
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DER AKTIONÄR 30.04.2020 DER AKTIONÄR

Der US-Elektroautobauer Tesla hat das erste Quartal trotz der Corona-Pandemie überraschend mit schwarzen Zahlen abgeschlossen. Analysten hatten mit einem Verlust gerechnet. Einen Geschäftsausblick gab Tesla wegen der hohen Ungewissheit aufgrund der Pandemie nicht ab. Die Aktie kletterte bis auf 873 Dollar,

Tesla ist an der Börse so viel wert wie BMW, Daimler und VW zusammen

Es war bereits das dritte Quartal mit einem Überschuss in Folge - das gelang seit Unternehmensgründung im Jahr 2003 noch nie. Die Aktie hatte sich bereits in den vergangenen Wochen deutlich von den Verlusten im Corona-Crash erholt. Gemessen zum Schlusskurs vom Mittwoch ist Tesla an der Börse rund 147 Milliarden Dollar oder rund 136 Milliarden Euro wert - und damit fast so viel wie die drei deutschen Hersteller VW (71 Mrd Euro), BMW (36 Mrd) und Daimler (35 Mrd) zusammen.

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Ungewissheit wegen Corona

Im Brief an die Aktionäre betonte Tesla indes, dass die Corona-Krise für große Ungewissheit hinsichtlich der künftigen Geschäfte sorge. "Es ist schwer vorherzusagen, wann die Fahrzeugproduktion und die globale Lieferkette wieder zu ihren vorherigen Niveaus zurückkehren werden", hieß es im Geschäftsbericht. Zuverlässige Prognosen zu Gewinn und Cashflow seien deshalb derzeit nicht möglich. Der Jahresausblick soll im nächsten Quartalsbericht aktualisiert werden.

500.000 Auslieferungen im Jahr 2020?

Eigentlich hat sich Tesla vorgenommen, in diesem Jahr über 500 000 Autos auszuliefern, im Vorjahr waren es 367 500. Das Unternehmen hält dies weiter für möglich, auch wenn angesichts der Corona-Pandemie bereits Zweifel an dem ambitionierten Ziel aufkamen. Die größte Herausforderung dürfte ohnehin das aktuelle Quartal darstellen, in dem Ausgangsbeschränkungen der Autoindustrie weltweit stark zusetzen.

Denn auch Tesla musste die Produktion in China vorübergehend aussetzen. Hinzu kam, dass die Produktion im US-Stammwerk in Fremont heruntergefahren wurde.

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Trotz der Belastungen lieferte Tesla im vergangenen Quartal mehr Autos aus als erwartet. In den drei Monaten bis Ende März wurden knapp 88 500 Stück an die Kundschaft gebracht, 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Produziert wurden 102 672 Fahrzeuge. Der Großteil entfiel auf das Model 3, mit dem Tesla sich im Massenmarkt etablieren will. Im laufenden Quartal soll die Fertigung des Kompakt-SUV Model Y forciert werden.

Tesla Semi erneut verschoben

Bei seinem ersten europäischen Werk in Grünheide bei Berlin, wo 2021 die ersten Model Y vom Band laufen sollen, sieht Tesla sich weiter im Plan. Dafür wurde der Start des Elektro-Sattelschleppers Tesla Semi erneut verschoben. Finanzielle Probleme hat der Konzern in der Corona-Krise nicht - nach einer Kapitalerhöhung im Februar beendete Tesla das Quartal mit 8,1 Milliarden Dollar an Barreserven.

Robotaxi-Dienst mit Tesla-Autos?

Auf Nachfrage von Analysten sagte Musk, er könne sich den Start eines Robotaxi-Dienstes mit Tesla-Fahrzeugen im kommenden Jahr vorstellen - schränkte aber auch ein, dass es auch länger dauern könne. Ford hatte die Einführung seines ersten Robotaxi-Angebots kürzlich unter Hinweis auf Verändertes Nutzerverhalten in der Corona-Krise von 2021 auf 2022 verschoben.

Die Gründe für die Outperformance der Aktie...

Vor wenigen Tagen bekam Tesla Lob von höchster Stelle. VW-Chef Herbert Diess hat zugegeben, dass ihm vor allem die Assistenzsysteme von Tesla „Kopfschmerzen“ bereiten würden. Die rund 500.000 Teslas, die auf den Straßen rund um den Globus unterwegs sind, funktionieren laut Diess wie ein „neuronales Netz“. Tesla kann also mit jedem gefahrenen Kilometer jede Menge Daten sammeln. Für den Auto-­Experten Ferdinand Dudenhöffer von der Universität St. Gallen besteht die logische Konsequenz darin, dass Tesla zum „Apple der Autobranche“ wird.

Führend im Bereich autonomes Fahren

Die Anleger honorieren darüber hinaus die führende Rolle von Tesla im Bereich autonomes Fahren. Während die traditionellen Autobauer auf Zulieferer und klassische Halbleiterhersteller setzen, hat Tesla sein eigenes Betriebssystem geschaffen. Das gesamte Fahrzeug wird mit einer eigenen Software gesteuert.

Und während VW, BMW und Daimler versuchen, sich für die Zukunft mit Batteriezellen bei CATL oder LG Chem einzudecken, fertigt Tesla die Batterien für seine Autos zusammen mit Panasonic selbst. Soll heißen: Gut möglich, dass anderen Herstellern in diesem Bereich Engpässe drohen, wohingegen Tesla über ein weiteres Alleinstellungsmerkmal verfügt.

Tesla (WKN: A1CX3T)

Die marktführende Stellung von Tesla in den Bereichen Elektromobilität, selbstfahren­de Autos sowie Batterietechnik wird von den Anlegern in Form eines schnellen Comebacks der Aktie und einem Börsenwert von 147 Milliarden Dollar honoriert. Im Zuge der Geldschwemme an den Börsen sind durchaus vierstellige Notierungen bei der Aktie möglich. Jedoch impliziert die Bewertung viel Zukunftsfantasie. Nur stärkere Rücksetzer rechtfertigen einen Neueinstieg.


(Mit Material von dpa-AFX).

Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Tesla.

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