Nachbörslich hat heute Tesla seine lange erwarteten Zahlen geliefert. Der Umsatz und Gewinn lagen noch unter den Erwartungen der Analysten. Eine Kennzahl hat sich aber verbessert und die Ankündigungen des Konzerns sorgen für eine positive Kursreaktion.
Beim Umsatz blieb der E-Autobauer mit 21,3 Milliarden Dollar (20,0 Milliarden Euro) hinter den Erwartungen der Analysten von 22,2 Milliarden Dollar zurück. Im Vergleich zum Vorjahr ist das der größte Erlösrückgang seit dem Jahr 2012, denn 2023 hatte er im ersten Quartal noch 25,2 Milliarden Dollar betragen.
Der operative Gewinn war bei 1,53 Milliarden Dollar erwartet worden, geliefert wurden jedoch nur 1,17 Milliarden Dollar. Im ersten Quartal 2023 wurden noch 2,6 Milliarden Dollar eingefahren, also ein Minus von mehr als der Hälfte. Das entspricht einem bereinigten Gewinn je Aktie von 0,45 Dollar, im Vergleich zur Erwartung von 0,50 Dollar. Im Vorjahreszeitraum standen noch 0,85 Dollar je Aktie zu Buche.
Positiv zu werten ist hingegen, dass die Bruttomarge mit 17,4 Prozent über der Analystenprognose von 16,5 Prozent liegt. Im Vorjahr war aber auch diese Kennzahl höher. Im laufenden Jahr wird weiterhin eine „deutlich niedrigere“ Volumenwachstumsrate prognostiziert. Tesla will die Markteinführung neuer Modelle aber beschleunigen. Dabei soll es insbesondere um auch um kostengünstigere Modelle gehen.
Die Rückgänge bei den Geschäftszahlen zeichneten sich ab, nachdem Tesla im ersten Quartal mit Auslieferungen von rund 387 000 Fahrzeugen die Erwartungen verfehlte. Es waren 8,5 Prozent weniger als im Vorjahresquartal - und ein Einbruch von 20 Prozent im Vergleich zum letzten Vierteljahr 2023. Tesla verweist unter anderem darauf, dass im ersten Quartal die Produktion im Werk Grünheide bei Berlin nach einem Anschlag auf die Stromversorgung zeitweise ausgesetzt wurde.
Für das laufende Jahr gab Tesla zunächst keine konkrete Prognose für die Auslieferungen ab, rechnet aber mit einem spürbaren Rückgang im Vergleich zu 2023. Die Aktie legte im nachbörslichen Handel zeitweise um mehr als sieben Prozent zu. Seit Jahresbeginn war der Kurs um mehr als 40 Prozent gefallen. Tesla bestätigte bei Vorlage der Quartalszahlen, dass im zweiten Halbjahr 2025 neue Modelle in die Produktion gehen sollen - darunter seien auch günstigere Fahrzeuge. Zuletzt hatte es laut Medienberichten Zweifel gegeben, ob Tesla an einem seit Jahren angekündigten billigeren Modell festhält. Musk hatte zuletzt die Vorstellung eines Robotaxis für den 8. August in Aussicht gestellt, dabei aber das günstigere Modell für menschliche Fahrer nicht erwähnt.
Tesla trifft nach rasantem Wachstum in den vergangenen Jahren auf eine schwächere Nachfrage sowie wachsende Konkurrenz vor allem aus China. Firmenchef Elon Musk lässt gerade mehr als jeden zehnten Job streichen. Über das Wochenende senkte Tesla abermals die Preise für einige Modellvarianten
Nachbörslich kann die Aktie von Tesla mehr als fünf Prozent zulegen. Anleger überzeugt scheinbar die Ansage, dass neue Modelle nun schneller eingeführt werden sollen. Setzt sich diese Entwicklung im morgigen Handel fort, dann könnte die Aktie einen Boden ausbilden.
Mit Material von dpa-AFX.
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