Der Elektroautobauer Tesla kann seine Produktionsstätte in Grünheide bei Berlin erweitern. Die Gemeindevertretung machte dafür am Donnerstagabend den Weg frei und stimmte der Aufstellung eines neuen Bebauungsplanes zu. Die Abstimmung fiel mit zwölf zu sechs Stimmen aus, es gab eine Enthaltung.
Somit kann der US-Elektroautobauer eine Fläche von über 100 Hektar Wald kaufen und das Gelände bebauen. Zuvor hatte im Juni der Hauptausschuss der Gemeindevertretung empfohlen, ein Verfahren für einen neuen Bebauungsplan einzuleiten. Die Abstimmung fiel damals mit fünf zu vier Stimmen denkbar knapp aus.
Nach Gemeindeangaben will Tesla auf dem Gelände Logistikflächen, ein Servicecenter für Kunden, eine Betriebskita und Schulungsräume errichten. Zudem ist ein eigener Güterbahnhof des Unternehmens geplant. Tesla will nach eigenen Angaben möglichst viel Verkehr von der Straße auf die Schiene verlegen. Das bisherige Tesla-Gelände umfasst rund 300 Hektar. Neu hinzu kommen nun 100 Hektar.
Umweltschützer kritisieren, dass ein Teil des Areals im Wasserschutzgebiet liegt, das die Umwandlung von Wald in eine andere Nutzungsart verbiete.
Zuletzt belastete das Papier von Tesla Stimmen, dass Tesla die Produktionsschichten in Shanghai kürzen will. Zudem werde die Einarbeitung von neuen Angestellten verzögert, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete. Damit würden sich die Anzeichen verdichten, dass die Nachfrage in China nicht die Erwartungen des US-Konzerns erfüllt. Ein Tesla-Vertreter in China lehnte eine Stellungnahme ab.
Die Aktie von Tesla hat seit ihrem Hoch Ende 2021 massiv korrigiert. Zuletzt konnte sie sich etwas stabilisieren. Nun droht aber erneut ein Test des jüngst bei 166,18 Dollar markierten Jahrestiefs. Ein Rutsch darunter würde weiteres Abwärtspotenzial eröffnen. Ein positives Signal würde erst der Sprung über die 38-Tage-Linie sowie im Anschluss über die Marke von 200 Dollar bringen.