Während die Verluste am Gesamtmarkt in den USA am Dienstag etwas geringer ausfallen als befürchtet, steht die Aktie des Elektroautobauers Tesla stark unter Druck. Mit einem Minus von knapp sechs Prozent rückt das Mehrmonatstief von Ende Januar sehr nah. CEO Elon Musk streitet derweil weiter mit der Börsenaufsicht SEC.
Schon seit Jahren steht Musk im Clinch mit der SEC. Seit seinen Tweets zu einer möglichen Privatisierung von Tesla muss er seine Beiträge in den sozialen Medien prüfen lassen. Musk wirft der SEC dagegen vor, eine „Shortseller Enrichment Commission“ zu sein – also, dass sie Leerverkäufern helfe, Geld zu verdienen. Nun beschuldigt er sogar einen Mitarbeiter der Behörde, Untersuchungsergebnisse illegal weitergegeben zu haben.
In einem Schreiben seiner Anwälte fordert Musk, dass das Verhalten der Behörde untersucht werde und dass die Mitarbeiter der SEC ihre Aufzeichnungen und Geräte aufbewahren sollten. Der Inhalt der angeblichen Leaks, der Name des Mitarbeiters, oder der Ort, an dem sie veröffentlicht wurden, sind allerdings nicht bekannt. Klar ist jedenfalls: Die Auseinandersetzung zwischen der SEC und dem twitter-freudigen und eigenwilligen Tesla-CEO scheint noch lange nicht vorbei zu sein.
Schwieriger Gesamtmarkt
An der Börse wird es derweil immer ungemütlicher für Tesla. Die Branchenrotation raus aus Wachstumswerten trifft den E-Auto-Pionier mit voller Wucht. Immer stärker werden die Sorgen, dass die hohe Bewertung angesichts steigender Zinsen und weit in der Zukunft liegender Gewinne nicht mehr zu rechtfertigen ist. Die Zuspitzung des Ukraine-Konflikts, die den Gesamtmarkt weiterhin stark belastet, verschärft die Situation zudem.
Die Tesla-Aktie ist mit einem Börsenwert von knapp einer Billion Dollar auch nach dem Rücksetzer noch mehr als sportlich bewertet. Gerade im aktuell turbulenten Marktumfeld kann das zur Gefahr werden. Das Risiko ist dementsprechend höher etwa im Vergleich zu einem Investment in General Motors.