Tesla dreht mit Schwung an der Preisschraube doch erzielt noch immer operative Gewinne. Doch Tesla hat auch ein großes Problem. Deutschlands Autoexperte Prof. Ferdinand Dudenhöffer nimmt das Geschäftsmodell von Tesla unter die Lupe. Er sieht den E-Auto-Pionier trotz Kurssturz in einer guten Position – aber die Welt „dreht sich um.“
Tesla habe mit 1,8 Millionen Autos verkauften Autos im Jahr 2023 eine geschätzte Auslastung seiner Produktionskapazitäten von nur rund 70 Prozent. „Damit kann kein Autobauer überleben“, so der Professor. Abschreibungen auf teils leerstehenden Produktionsanlagen samt Zinsen würden eigentlich ein wirtschaftliches Überleben unmöglich machen. Aber: Tesla habe im Jahr 2023 eine EBIT-Marge von rund neun Prozent erzielt. „Das ist eine Art Wunder der Autoindustrie.“
Die Auflösung des Tesla-Miracels liege im Produktionsprozess, genauer gesagt im Mega-Casting. Große Aluminium-Druckgussmaschinen erlauben eine radikale Kostensenkung. Damit sei der Produktionsprozess bei Tesla um Quantensprünge kostengünstiger als beim Rest der Branche. Wie jüngst im AKTIONÄR TV besprochen wurde, installiert Xiaomi mittlerweile eine Maschine, die noch einen Tick größer als die von Tesla ist – auch Mercedes oder Xpeng sollen auf diese Technologie setzen.
Doch Tesla hat noch einen Vorteil: 1,74 Millionen der verkauften Tesla-Autos im Jahr 2023 bestanden aus einer Karosserievariante, nämlich Model3 und Y. Dudenhöffer: „So wie Apple, bei den es auch nicht eine riesige Vielfalt an Smartphone-Modellen gibt, sondern durch Software differenziert wird.“
Trotz aller Euphorie schreibt der Experte: „Das Tesla-Giga-Wachstums-Business Model funktioniert in einer Welt, in der die Nachfrage nach E-Autos ständig steigt. Wir beobachten das Umgekehrte.“ In den USA werde das Elektroauto nach dem 5. November mit einem Präsidenten Trump auf das Abstellgleis gestellt. In Deutschland sei ähnliches seit der Ampel Regierung und der Kappung der Umweltprämie beobachtbar.
Übrigens: Der vom AKTIONÄR HSR erstellte Peer-Group-Vergleich zeigt, dass Mercedes und Co durchaus mit Tesla-Margen mithalten können.
Hinzu kämen hohe Reparaturkosten bei Unfällen bei Tesla Fahrzeugen, wie sie jetzt von den Versicherern gemeldet werden. Die Gefahr: „Es kann sich zu einer Teufelsspirale entwickeln. Jetzt noch größere Preissenkungen verschärfen das Restwertproblem. (…) Tesla hat die Möglichkeit seine Rabatte weiter zu steigern ohne in Verluste zu fahren. Aber zu große Preisabschläge zerstören kurioserweise die Nachfrage. Je höher der Preisabschlag, umso schwieriger wird es, Fahrzeuge zu verkaufen. Eine "umgedrehte" Welt tut sich für Tesla auf.“
In einem Tag: 25 Prozent mit Palantir, 300 Prozent mit Nvidia
Hinweis: Der AKTIONÄR Hot Stock Report rät derzeit von Investments in Aktien wie Tesla ab. Der Fokus des Depot 2030 liegt vielmehr seit Jahren auf der Künstlichen Intelligenz. Palantir hat im Depot 2030 für Leser innerhalb weniger Stunden 25 Prozent Kursplus erzielt. Seit dem aktiven Rückkauf von Nvidia ins Depot 2030 im Dezember 2022 liegt der Gewinn sogar bei 300 Prozent. Lust auf die nächsten Trades? Einfach hier freischalten und ab sofort alle Details zu Megatrends und frühzeitige Kaufempfehlungen erhalten.