Nachdem die Tesla-Aktie bereits am Mittwoch aufgrund der Bestätigung eines kommenden Model 2 um zwölf Prozent zulegen konnte, ging es am Donnerstag nochmals um rund fünf Prozent nach oben. Doch nun werden Stimmen von Experten laut, die vermuten, dass es sich beim Model 2 lediglich um eine abgespeckte Version der bisherigen Modelle handeln wird.
„Wir halten es für wahrscheinlicher, dass Tesla versuchen wird, abgespeckte Versionen des Model 3 und des Model Y als kostengünstigere Modelle auf den Markt zu bringen, aber wir sind uns nicht sicher, wie viel Kosten Tesla realistischerweise herausnehmen kann", sagte Bernstein-Analyst Toni Sacconaghi in einem Bericht.
„Sie können einen Volkswagen Golf Highline kaufen, der eine Basisversion ist, oder Sie können einen GT kaufen, der eine teurere Version ist und auch 25 Prozent mehr kostet“, sagte Sandeep Rao, ein Senior Researcher bei Leverage Shares, im gleichen Zusammenhang.
Musks Ziel, innerhalb eines Jahres ein neues Auto auf den Markt zu bringen, wurde von vielen Investoren und Analysten bestenfalls als optimistisch angesehen, da Musk seine eigenen Zeitpläne schon oft nicht eingehalten hat: Der neue Cybertruck kam vier Jahre, nachdem Musk ihn 2019 vorgestellt hatte, und Tesla hat immer noch Probleme, die Produktion hochzufahren.
Auch Deutsche Bank-Analyst Emmanuel Rosner kritisiert den Zeitplan in einer neuen Studie, in der er das Kursziel von 123 auf 136 Dollar anhebt und die Einstufung auf „Hold“ belässt: „Dass Tesla derzeit keine weiteren Produktionsstätten oder Kapazitätserweiterungen plant, wirft jedoch ebenso Fragen auf wie der aggressive Zeitplan.“
Die Euphorie der Anleger, dass es nun doch ein Model 2 geben wird, dürfte die Zweifel der Experten vorerst übertönen. Sollte Tesla jedoch in Zukunft eine Verschiebung bekannt geben, dürfte die Aktie stark darunter leiden. Charttechnisch hat sich der Kurs zwar etwas aufgehellt, aber noch nicht genug, um über einen Einstieg nachzudenken.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla.