Harte Zeiten für die Aktionäre von Tesla: Das Papier verlor seit dem Top Anfang November knapp 30 Prozent an Wert. Doch heute sendet die Aktie ein deutliches Lebenszeichen. Es geht um über zehn Prozent nach oben. Aktuell notiert die Aktie bei 933 Dollar. Unterstützung kommt dabei von der Schweizer Großbank Credit Suisse.
Die Credit Suisse hat Tesla von „Neutral“ auf „Outperform“ hochgestuft und das Kursziel auf 1.025 US-Dollar belassen. Nach dem jüngsten Kursrückgang ergebe sich nun eine attraktive Einstiegsmöglichkeit, schrieb Analyst Dan Levy in einer Studie. Der Experte verwies auf die sehr günstigen Fundamentaldaten der Aktien des Elektroautobauers. So erwartet der Fachmann sowohl weiteres Volumenwachstum als auch eine anhaltende Margenstärke. Die Markterwartungen könnten steigen.
Tesla verdiente 2021 trotz Chipkrise und Lieferkettenproblemen so viel wie noch nie in einem Geschäftsjahr. Gut 936.000 ausgelieferte Fahrzeuge bedeuteten ein Plus von 87 Prozent. Langfristig peilt das Unternehmen jährliche Wachstumsraten von rund 50 Prozent an. Und dennoch konnte Elon Musk Anleger und Analysten ausnahmsweise nicht überzeugen. Da es weiter in den Lieferketten hakt, trat Tesla-Chef Musk etwas auf die Bremse. „Wir werden keine neuen Fahrzeugmodelle vorstellen in diesem Jahr“, sagte er während einer Telefonkonferenz mit Analysten.
Soll heißen: Der Cybertruck wird nicht vor 2023 kommen, was dazu führt, dass sich die Konkurrenten die Hände reiben. Ford wird seinen F150 Lightning Pickup 2022 ausrollen. GM hat erste Exemplare seines Hummer EV im Dezember an die Kunden ausgeliefert. Darüber hinaus wird vorerst die Entwicklung eines „Billig-Tesla“ für rund 25.000 Dollar auf Eis gelegt.
Aus charttechnischer Sicht hat die Tesla-Aktie mit dem Rebound am Freitag die wichtige 200-Tage-Linie verteidigt. Anleger sollten sich bei einer Investition in die Aktie immer vor Augen halten, dass der Elektroauto-Pionier mit einem Börsenwert von knapp einer Billion Dollar auch nach dem Rücksetzer mehr als sportlich bewertet ist. Das Risiko ist dementsprechend höher im Vergleich zu einem Investment in General Motors. Positive Katalysatoren für die Aktie könnten im Jahr 2022 das Thema autonomes Fahren sowie neue Software-Abos und die Inbetriebnahme neuer Werke sein.