Jetzt steht es fest – der neue Chevy Bolt von GM, der noch in diesem Jahr auf den Markt kommen soll, fährt weiter als das Model 3 von Tesla. Tesla muss jetzt Gas geben, um mit der Konkurrenz mithalten zu können.
Mit einer Reichweite von umgerechnet 383 Kilometern kommt der Chevy Bolt mit einer Akku-Ladung fast so weit wie die bestehenden Modelle von Tesla und ist dabei vor allem eins: erschwinglich. Mit einem Preis von 30.000 Dollar (vor Steuernachlass 37.500 Dollar) kostet der Bolt weniger als die Hälfte der mindestens 70.000 Dollar teuren Tesla Model S. Der Preis ist vergleichbar mit dem des Tesla Model 3, das erst Ende 2017 auf den Markt kommen und eine Reichweite von "nur" 346 Kilometern haben soll.
Effizientere Konkurrenz
Die Elektroautos von BMW oder Nissan haben noch eine deutlich geringere Reichweite als die Modelle von Tesla. Doch der neue Chevy Bolt verdeutlicht, dass auch die klassischen Autohersteller bald mit dem Innovationswunder Tesla mithalten können. Und dann dürfte Teslas größtes Problem der Preis sein. Etablierte Autohersteller können ihre Elektromodelle in den vorhandenen Werken zu wesentlich geringeren Kosten herstellen, während Tesla immer noch nicht profitabel ist.
Dabei sollte die Leistung von Tesla aber auch nicht vermindert werden. Wie die New York Times vergangene Woche berichtete, hat Apple Teile seiner Pläne zum autonomen Fahren aufgegeben und einige Dutzend Angestellte entlassen. Elon Musk hat es mit Tesla aber geschafft, einen vollkommen neuen Autohersteller aus dem Boden zu stampfen, selbst wenn dieser noch rote Zahlen schreibt.
Wie ist Tesla zu bewerten?
DER AKTIONÄR bleibt im Hinblick auf die Aktie von Tesla skeptisch. Zwar mögen Musks Ziele hochgegriffen sein und das Unternehmen vor enormen Herausforderungen stehen, doch Tesla hat auch einen exzellenten Investorenkreis rund um das Silicon Valley. Lesen Sie in der AKTIONÄR-Ausgabe 37/2016 das komplette Tesla-Duell zwischen Alfred Maydorn und Florian Söllner, einen Kennzahlenvergleich zu BMW sowie die Exklusiv-Interviews mit dem Tesla-Deutschland-Chef Jochen Rudat und Hedgefondsmanager Mark Spiegel.