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Die Berichtssaison ist eröffnet. Damit bekommen Anleger mehr Klarheit, wie sich die höheren Zinsen, die Konjunkturabschwächung sowie die zuletzt in die Höhe geschnellte Inflation auf die Unternehmensgewinne auswirken.
Die Wall Street scheint sich bereits im Vorfeld festgelegt zu haben. In den letzten Tagen sind die US-Indices wieder deutlich angesprungen. Viele Techies sind an entscheidenden Marken angekommen. Jetzt liegt es an den Unternehmen und deren Zahlen, die Aufwärtsbewegung zu untermauern und weitere positive Impulse zu liefern.
Mehr als 80 Unternehmen aus dem S&P 500 werden ihre Zahlen in den nächsten Tagen veröffentlichen, darunter Tesla, Microsoft und Boeing. Etwa 55 Unternehmen haben bisher ihre Gewinne für das vierte Quartal präsentiert, wobei 69 Prozent die Erwartungen übertroffen haben.
Laut Nick Raich, CEO von The Earnings Scout, liegt diese Rate jedoch unter den historischen Trends. In einer Mitteilung vom Freitag wies er darauf hin, dass die durchschnittliche Rate derer Firmen, die Gewinnschätzungen übertreffen, im vierten Quartal im Durchschnitt bei 79 Prozent liegt.
"Weniger Unternehmen übertreffen die Schätzungen, und zwar um einen geringeren Betrag", ergänzte Raich.
"Das Management hat in der Vergangenheit keine spezifischen Aussichten für das laufende Jahr gegeben, könnte sich aber dazu äußern, dass das Unternehmen nach den starken Preissenkungen in diesem Jahr ein Volumenwachstum von 40 bis 50 Prozent erreichen wird."
Am Mittwoch nach Börsenschluss wird Elektroauto-Pionier Tesla seine Zahlen präsentieren. Der einstige Liebling der Wall Street kam in den letzten Monaten stark unter die Räder, konnte sich aber in den letzten Tagen wieder deutlich aufraffen.
Analysten werden vor allem auf die Margen des Unternehmens blicken. Allen voran deshalb, weil Tesla zuletzt mehrfach die Preise gesenkt hat.
"Für Tesla sind wir zuversichtlich, was die Margen im vierten Quartal angeht, auch wenn die Erwartungen der Anleger für das Quartal angesichts der einmaligen FSD-Einführung mit einigen Unsicherheiten behaftet sind. Das Management hat in der Vergangenheit keine spezifischen Aussichten für das laufende Jahr gegeben, könnte sich aber dazu äußern, dass das Unternehmen nach den starken Preissenkungen in diesem Jahr ein Volumenwachstum von 40-50% erreichen wird", so Emmanuel Rosner, Analyst der Deutschen Bank, in einer Notiz.
UBS senkt das Kursziel für Tesla
Bereits im Vorfeld der Zahlen hat die UBS hat das Kursziel für Tesla von 350 auf 220 US-Dollar gesenkt. Den sich nach Preissenkungen bei Tesla bahnbrechenden Preiskampf in der europäischen und US-amerikanischen Autoindustrie sieht Analyst Patrick Hummel als "Sturm" für die Hersteller.
Tesla braucht unbedingt gute News. Zum Beispiel in Sachen autonomes Fahren, Stichwort Full-Self-Driving. Was die Margen angeht, so sollte Tesla aufgrund seiner Kostenstruktur die Phase des Preisverfalls weitaus besser meistern als die Konkurrenz. Positiver Nebeneffekt der Preissenkungen: In China und auch in den USA gingen die Bestellungen in den letzten Wochen rapide in die Höhe. Das sollte der aktie jedenfalls wieder Support geben.
Aus charttechnischer Sicht jedenfalls hat sich das Papier wieder deutlich erholt. Anleger bleiben investiert.
