Der Elektroauto-Hersteller Tesla verkauft Aktien für 1,4 Milliarden Dollar, um sich frisches Geld für den beschleunigten Produktions-Aufbau bei seinem günstigeren Wagen Model 3 zu besorgen. Das teilte das kalifornische Unternehmen nach US-Börsenschluss am Mittwoch mit.
Tesla hatte binnen weniger Wochen über 400.000 Bestellungen für das Model 3 bekommen, das Ende 2017 auf den Markt kommen soll. Deswegen soll die Produktionskapazität schon 2018 - zwei Jahre früher als geplant - auf 500.000 Fahrzeuge im Jahr hochgeschraubt werden. Im vergangenen Jahr lieferte Tesla erst gut 50.000 Fahrzeuge aus. Insgesamt soll die Aktienplatzierung zwei Milliarden Dollar schwer sein. Den Rest verkauft Tesla-Chef Elon Musk, um Steuern beim Einlösen von Aktienoptionen zu begleichen.
Hoch bewertet
Indes hat Tesla einen neuen Manager an Land gezogen. Peter Hochholdinger, der zuletzt für die Fertigung der Modelle A4, A5 und Q5 zuständig war, wechselt zu Tesla. Ob alleine Hochholdinger den Dreh bei Tesla schaffen wird, wer weiß. Sicherlich wird er dafür alle Hebel in Bewegung setzen. Dennoch: Die Zweifel bleiben, ob und wie es Tesla schaffen soll, die Produktion in so kurzer Zeit so hoch zu fahren. Auch sind dafür hohe finanzielle Mittel notwendig. Es bleibt dabei: Die Autos von Tesla sind klasse und treffen den Nerv der Zeit, das steht außer Frage. Dennoch ist das Unternehmen mit 28 Milliarden Dollar hoch bewertet. „Tesla ist high risk. Es ist eine große Wette – und bei großen Wetten kann man viel gewinnen, aber auch viel verlieren. Ein Kleinaktionär sollte sicher genau prüfen, inwieweit er sehr große Risiken in Kauf nehmen will. Nach dem Jahr 2020 werden wir es wissen, ob die Wette klappt. Es bleibt aber ,… a long Road to go“, sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut gegenüber DER AKTIONÄR.
(Mit Material von dpa-AFX)