+++ 5 heiße Tech-Aktien aus der zweiten Reihe +++
17.01.2020 Benedikt Kaufmann

Tencents Rückkehr zu alter Stärke – Teil 2: Fintech und Business Services

-%
Tencent

Die vergangenen zwei Jahre waren kein Zuckerschlecken für Tencent-Aktionäre. Zum Jahreswechsel gibt die China-Aktie jedoch wieder Vollgas. Lesen Sie in Teil 2 von 3, weshalb Tencents „Fintech and Business Services“-Geschäft die Aktie 2020 auf ein neues Allzeithoch heben dürfte.

Hier geht's zu Teil 1.

Tencent erwirtschaftete im dritten Quartal einen Umsatz von 97 Milliarden Yuan. Davon stammten rund 28 Prozent aus dem Segment „Fintech and Business Services“ – der am schnellsten wachsenden Sparte im Konzern. Unter dem Segment sind vor allem die Finanzdienstleistungen und Cloud-Angebote von Tencent zusammengefasst.

Q3 2019 Q2 2019 Q1 2019
26,8 Mrd. Yuan 22,9 Mrd. Yuan 21,8 Mrd. Yuan
36% YoY 37% YoY 44% YoY

Fintech-Geschäft profitiert vom steigenden Transaktionsvolumen

Der größere Teil des Segments entfällt dabei auf die Finanzdienstleistungen, welche rund 20 Prozent des Gesamtumsatzes stemmen. Hier verdient der Internetgigant sein Geld durch Transaktionsgebühren von Händlern, Kreditkartenzinsen- und Gebühren sowie Nutzungsabgaben der Finanzinstitute, die Tencent-Bezahldienste einbinden.

Zum einen profitiert der Konzern hier von der hohen vertikalen Integration des Tencent-Ökosystem, das mittlerweile 1,15 Milliarden monatlich aktive Nutzer umfasst und stetig weiterwächst. Gleichzeitig wächst der chinesische E-Commerce-Markt und sorgt für einen anhaltenden Zulauf neuer Händler.

Zum anderen profitiert Tencent als einer der Marktführer von dem rasanten Wachstum des chinesischen Mobile-Payment-Marktes. Laut iResearch soll das Transaktionsvolumen im abgelaufenen Jahr um 38,6 Prozent auf 264,1 Billionen Yuan anwachsen.

http://www.iresearchchina.com/content/details7_54345.html
Quelle: iResearch
http://www.iresearchchina.com/content/details7_54345.html
Quelle: iResearch

Business-Services zeigen rasantes Cloud-Wachstum

Im Bereich Business-Services ist es vor allem das Cloud-Angebot, das für rasante Wachstumsraten sorgt. Die Cloud-Umsätze steigen im dritten Quartal 2019 um 80 Prozent auf 4,7 Milliarden Yuan und steuert damit knapp fünf Prozent der Gesamterlöse bei.

Tencent erweitert fortwährend das Angebot an IaaS (Infrastructure as a Service)- und PaaS (Platform as a Service)-Produkten. Zum wichtigsten Kundenkreis gehören dabei Versicherungen und Banken wie die PICC, die Bank of Communications oder Haitong Securities – aber auch andere Branchen werden Cloud-Dienste angeboten.

Nach Alibaba und vor Baidu kann Tencent als zweitgrößter Anbieter von den steigenden IT-Ausgaben chinesischer Unternehmen für die digitale Transformation profitieren. Im Vergleich zu den USA hat China hier sogar noch Nachholbedarf – die gesamten chinesischen IT-Investitionen erreichen nur ein Drittel von dem, was US-Konzerne ausgeben. Die Wachstumsaussichten bleiben hervorragend, wie die untenstehende Grafik von iResearch zeigt.

http://www.iresearchchina.com/content/details7_53759.html
Quelle: iResearch

Teilweise defizitär – doch die Margen steigen

„Fintech and Business Services“ dürfte damit auch in Zukunft das am schnellsten wachsende Tencent-Segment bleiben. Auf Margenseite muss sich das Geschäftsfeld jedoch noch verbessern. Während die Finanzdienstleistungen bereits steigenden operative Margen verzeichnen, steckt das Cloud-Geschäft noch mitten in der Skalierungsphase und schreibt noch Verluste.

Das Geschäft um „Fintech and Business Services“ liefert Top-Aussichten für steigende Aktienkurse – doch charttechnisch ist die Luft nach dem rasanten Kursanstieg jedoch vorerst raus. Langfristig orientierte Anleger warten bis die nächsten (wohl positiver ausfallenden) Quartalszahlen veröffentlicht werden, bleiben investiert und warten auf das neue Allzeithoch, das 2020 bereits erreicht werden könnte.

Tencent (WKN: A1138D)

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Tencent - €

Buchtipp: Der Freiheitshandel

Politisch und wirtschaftlich ist die demokratische Welt so schwach wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Das Konzept „Wandel durch Handel“ ist gescheitert. Vielmehr hat es Diktaturen gestärkt und Demokratien untergraben.

 Freie und offene Gesellschaften sind existenziell gefährdet. Der russische Einmarsch in der Ukraine, der brutale Angriff auf Israel, der wieder salonfähig gewordene Antisemitismus und die wirtschaftliche Abhängigkeit von China müssen ein Weckruf für offene Gesellschaften sein. Es braucht jetzt grundlegende Veränderungen.

 Der einzige wirklich transatlantische Medienunternehmer Europas plädiert für einen Kurswechsel in der demokratischen Handelspolitik. Die Gründung eines neuen wertebasierten Bündnisses der Demokratien: Die Freiheitshandelsallianz.

Der Freiheitshandel

Autoren: Döpfner, Mathias
Seitenanzahl: 192
Erscheinungstermin: 18.04.2024
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-953-1

Jetzt sichern Jetzt sichern