Tencent veröffentlicht am Mittwochmittag ihre Zahlen zum dritten Quartal. Das Marktumfeld und die Charttechnik verheißen nichts Gutes. DER AKTIONÄR verrät worauf es ankommt.
Bei den Gaming-Erlösen können Anleger angesichts starker Mobile-Games wie "Peacekeeper Elite“ und „Honour of Kings“ mit starkem Wachstum rechnen. Ein Indiz für ein starkes drittes Quartal liefern auch die Zahlen von SensorTower.
Problematisch könnte allerdings die Prognose werden, denn die chinesische Regierung greift erneut mit Regulierungen auf dem Gaming-Markt durch. So werden aufgrund des Jugendschutzes künftig sowohl Spielzeiten als auch Ingame-Ausgaben geregelt. Jugendliche unter 18 Jahren dürfen künftig zwischen 22 Uhr und 8 Uhr nicht mehr online und maximal nur noch 90 Minuten pro Tag spielen. Gleichzeitig wird ein personalisiertes Guthabenkonto eingeführt, welches die Ausgaben für Ingame-Items auf umgerechnet 52 Euro pro Monat begrenzt.
Im Bereich Online-Werbung kämpft Tencent zudem unverändert gegen die aufstrebende Konkurrenz durch Kurzvideo-Anbieter wie beispielsweise TikTok zu. Daneben könnten sich makroökonomische Unsicherheiten auf die Werbeausgaben chinesischer Firmen auswirken.
Insgesamt erwarten Analysten nur einen Umsatz von 99,0 Milliarden Yuan (umgerechnet 12,8 Milliarden Euro) bei einem Gewinn je Aktie von 2,63 Yuan. Das Umsatzwachstum soll damit nur bei 23 Prozent liegen und damit auf dem Niveau der vorangegangenen Quartale, die ebenfalls von Regulierungsschwierigkeiten und einer erstarkenden Konkurrenz geprägt waren.
Die Zeiten eines Wachstums im Bereich von 50 Prozent – wie zuletzt im Q1 2018 – dürften endgültig vorbei sein. DER AKTIONÄR rechnet dennoch damit, dass die Erwartungen der Analysten erfüllt werden können. Spannend bleibt wie die Tencent-Führung die Auswirkungen der Regulierungen auf die Gaming-Umsätze bewertet. Eine allzu enttäuschende Prognose könnte das abfallende Dreieck im Tencent-Chart schnell nach unten auflösen.
DER AKTIONÄR empfiehlt: Abwarten.