Die chinesischen Gaming-Giganten Tencent und NetEase haben innerhalb ihres Heimatmarktes noch immer mit den Regulierungsbehörden zu kämpfen. Insbesondere im Mobile-Geschäft drückt dies auf die Umsätze. Doch Stillstand ist den Wachstums-Garanten fremd: Beide Konzerne konzentrieren sich aufs Ausland und wachsen dort rasant.
Laut aktuellen Zahlen von IHS Markit wuchsen die internationalen Umsätze beider Unternehmen mit Mobile-Games von 78 Millionen Dollar 2017 auf 472 Millionen Dollar 2018. Ein Wachstum von 505 Prozent.
Für NetEase sorgte vor allem das Mobile-Game „Knives Out“ für Wachstum – es war 2018 ein Riesenhit in Japan. Während für Tencent das auf dem Heimatmarkt sehr erfolgreiche Spiel „Arena of Valor“ auf den westlichen Märkten enttäuschte, konnte „PUBG Mobile“ einen Erfolg feiern.
Jedoch weist IHS Markit darauf hin, dass selbst das im Westen erfolgreiche „PUBG Mobile“ nur zwei Prozent von Tencents gesamtem Mobile-Games-Geschäft ausmachte. Der neue Wachstumsmarkt muss damit klar in Relation gesetzt werden. Die Expansion ist dennoch positiv zu sehen, denn angesichts der massiven Probleme auf dem chinesischen Heimatmarkt durch den Vergabestopp von Vertriebslizenzen bieten die Erlöse im Ausland ein zusätzliches Standbein.
Langfristig stimmen die Aussichten
Der Blick in den Westen könnte für die beiden chinesischen Gaming-Firmen langfristig Potenzial eröffnen. Die großen westlichen Publisher sind in Sachen Mobile noch nicht breit aufgestellt – der Markt steckt noch in den Kinderschuhen. Und auch auf dem Heimatmarkt sollte 2019 wieder ordentlich Wachstumspotenzial bereithalten, denn mittlerweile ist die Lizenzvergabe wieder angelaufen.
Tencent und NetEase bleiben aussichtsreich. DER AKTIONÄR rät angesichts der hohen Abhängigkeit von NetEase vom Gaming-Geschäft und dem trüben Chartbild eher auf den besser diversifizierten und wachstumsstärkeren Blue Chip Tencent zu setzen.