Heute startet die weltweit führende Druckmesse Drupa mit mehr als 1.800 Ausstellern aus über 50 Ländern. Pünktlich zur Leitmesse meldet sich die Druckmaschinenbranche zurück. Nach langer Talfahrt mit tiefroten Zahlen werden nun wieder schwarze Zahlen geschrieben. Als Zulieferer profitiert auch die Technotrans AG von diesem Trend.
Technotrans kennen die meisten Börsianer noch als reinen Zulieferer für die Druckmaschinenindustrie. Der Marktanteil liegt hier zwar noch immer bei über 60 Prozent. Als Zulieferer von Firmen wie Heideldruck oder Koenig & Bauer agiert die Gesellschaft als Spezialist für Farbtemperierung, Lackaufbereitung oder Wasseraufbereitung sowie für Filtrationssysteme und zentrale Kühlsysteme.
Technotrans hat die Branchenkrise allerdings genutzt, um sich breiter aufzustellen und in neue Wachstumsmärkte vorzustoßen. Mittlerweile werden die Geräte für die Druckindustrie leicht abgewandelt auch im Bereich der Laserindustrie (Umsatzanteil über 25 Prozent) oder dem Werkzeugmaschinenbau eingesetzt. Zudem gehören auch Kühlsysteme für Batterien, die in Bussen und Straßenbahnen sowie in großen Scannern in der Medizintechnik und Sicherheitsindustrie zum Einsatz kommen, zum Produktportfolio. Damit werden Funktion und Lebensdauer von Hochleistungsakkus und stationären Energiespeichern verbessert. Noch kocht die Gesellschaft hier auf kleiner Flamme. Doch Vorstand Henry Brickenkamp signalisierte im Gespräch, dass dieser Bereich über einiges an Potenzial verfügt. So wurden bereits erste Kontakte in China auf einer Messe für Reisebusse geknüpft.
Das Potenzial in der Druckmaschinenindustrie ist aufgrund des moderaten Branchenwachstums überschaubar. Sowohl der Digitaldruck als auch Maschinen zum Bedrucken von Folien sorgen hier für Fantasie. Mehr Dynamik dürfte es außerhalb des Segments geben. Der Vorstand beurteilt die Perspektiven insgesamt vorsichtig optimistisch: „Wir sind zuversichtlich, dass wir unsere Ziele für das Gesamtjahr bei einer anhaltend stabilen Entwicklung der konjunkturellen Rahmenbedingungen erreichen“, so Brickenkamp. Der Umsatz soll zwischen 126 und 132 Millionen Euro liegen und die EBIT-Marge eine Spanne von 7,5 bis 8,0 Prozent erreichen. Unter dem Strich könnte ein Gewinn je Aktie von 1,13 Euro stehen. Gelingt es, den Umsatz bis 2018 auf über 150 Millionen Euro zu steigern und die Marge in den zweistelligen Bereich zu schrauben, könnte der Gewinn bis dahin um rund 50 Prozent zulegen.
Das Stammgeschäft entwickelt sich solide. Mit der Stärkung des Geschäfts außerhalb der Druckindustrie gewinnen Umsatz- und Gewinnentwicklung zusätzlich an Dynamik. Anleger mit Weitblick können das aktuelle Kursniveau zum Aufbau einer Position nutzen. Das erste Ziel wartet bei 19,50 Euro. Ein Stopp bei 14,50 Euro sichert die Position ab.