Während die Berichtssaison in den USA Fahrt aufnimmt, prägen die inflationsbedingten Zins- sowie Konjunktursorgen weiterhin den Handel. Der Nasdaq 100 verliert am Dienstag drei Prozent, Tesla ist mit einem Minus von neun Prozent größter Verlierer. Hier sorgt offensichtlich Elon Musks Twitter-Deal für Unsicherheiten.
Auf die Stimmung drückt auch die Corona-Situation in China. Nach einigen Dutzend Corona-Infektionen hat die chinesische Hauptstadt Peking die Massentests auf rund 90 Prozent seiner 21 Millionen Einwohner ausgeweitet. Außer im größten Stadtteil Chaoyang werden jetzt auch die Bewohner von elf weiteren Bezirken bis Samstag dreimal getestet, teilten die Behörden mit.
Trotz der geringen Zahl ging die Angst um, dass auch Peking ähnlich wie Shanghai zuvor in einen teilweisen oder ganzen Lockdown gehen könnte. Dadurch würde sich die Problematik bei den Lieferketten weiter verschärfen, so die Sorge. Die knappen Güter könnten die Preise weiter antreiben und die Notenbanken zwingen, noch offensiver gegen die Inflation vorzugehen.
Tech-Unternehmen leiden besonders unter steigenden Zinsen, da sie in der Regel deutlich stärker auf Kredite angewiesen sind, um ihren Wachstumskurs zu finanzieren. Höhere Zinsen belasten die Gewinne in der Zukunft.
Unterdessen geht am Markt die Sorge um, was mit Tesla passiert, nachdem Elon Musk Twitter kauft. DER AKTIONÄR hat bereits vor Wochen davor gewarnt (siehe Artikel hier), dass auch der Tag des großen Musk nur 24 Stunden hat und dass er sich möglicherweise mit Haut und Haaren seinem neuen Baby Twitter widmet und Tesla vernachlässigt.
Außerdem befürchten die Anleger, dass sich Musk von Tesla-Aktien trennt, um den Deal zu bezahlen.
Aktuell muss die Börse mit etlichen Unsicherheiten klarkommen. Zumindest für kurzfristige Entspannung könnten die Tech-Giganten sorgen, wenn sie gute Zahlen vorlegen. Am Dienstag sind Microsoft und Alphabet nachbörslich an der Reihe, in den kommenden Tagen folgen Apple, Amazon und Meta.