Wegen zu hoch ausgewiesener aktiver latenter Steuern muss der Softwarekonzern Teamviewer seinen vorläufigen Jahresüberschuss 2019 nach unten korrigieren. Das Konzernergebnis für das abgelaufene Geschäftsjahr (Ende Dezember) beläuft sich nur noch auf 103,9 Millionen Euro, wie der MDAX-Konzern am Dienstag in Göppingen mitteilte. Zuvor war das Unternehmen noch von einem Überschuss von 110,9 Millionen Euro ausgegangen.
Am Kapitalmarkt kamen die Nachrichten schlecht an. Die Teamviewer-Aktie sackte am Mittag um 2,5 Prozent auf 29,25 Euro ab. Damit ist die Aktie der drittschwächste Wert des Tages im MDAX. Nur die Aktie von Carl Zeiss Meditec, die 2,6 Prozent verliert und insbesondere die Aktie der Commerzbank, die ein Minus von 5,6 Prozent aufweist, haben sich bislang am heutigen Dienstag schwächer entwickelt.
Nach der erfolgten Korrektur beziffern sich die aktiven latenten Steuern per Ende 2019 auf 6,3 Millionen Euro statt 13,3 Millionen Euro. Der Ertrag aus Ertragssteuern fällt entsprechend niedriger aus.
Teamviewer unterstrich jedoch, dass weder der Umsatz noch das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von der Korrektur betroffen sind. Auch die Billings – also gestellte und dann bezahlte Rechnungen –, der Gewinn vor Ertragssteuern sowie sämtliche Barmittelflüsse blieben unverändert. Das Unternehmen will am 26. März seine vollständige Bilanz vorlegen.
Die Aktie von Teamviewer ist zuletzt – nach mehreren vergeblichen Versuchen, über das Allzeithoch Mitte Februar bei 33,23 Euro nach oben auszubrechen – zuletzt in eine Korrekturfahrt übergegangen. DER AKTIONÄR sieht die Aktie attraktiv bewertet. Anleger bleiben weiter mit einem Stopp bei 25,00 Euro investiert. Zuletzt äußerte sich auch das Analysehaus RBC positiv und hob das Kursziel für Teamviewer von 30 auf 37 Euro an.
(Mit Material von dpa-AFX)