Corona-Gewinner Teamviewer profitiert wieder von den steigenden Infektionszahlen. Die Analysten von JP Morgan Cazenove haben in einer Schnellstudie die signifikanten Vorteile des Anbieters gegenüber der Konkurrenz untersucht und ihre Einschätzung erneuert. Bei Teamviewer überzeuge die höhere Gesamtabdeckung über mobile Geräte und Desktop und sonstige Supportanwendungen. Die Analysten sprachen deshalb ein neues Kursziel für die Teamviewer-Aktie aus.
Mit 3.200 Neu-Infizierten in der Bundesrepublik erreicht die Corona-Pandemie ein Niveau wie in den ersten Apriltagen. Stay-at-home und Homeoffice bleiben essentieller Bestandteil unseres täglichen Lebens. Die Anwendungen und Dienste von Teamviewer werden wieder stärker nachgefragt.
Überzeugend finden auch die Analysten von JP Morgan die Marktaufstellung und die Produktpalette des Fernzugriffanbieters. Die Anwendungen seien gut etabliert und sie überzeugen vor allem durch die stabile und beständige Qualität unter den wichtigen Aspekten wie Compliance, IT-Sicherheit und Datenübertragung. Auf der Finanzseite sehen die Analysten einen Umsatzsprung 2020 auf rund 450 Millionen Euro und ein Ebitda von 252 Millionen. Bei den Käufen durch Unternehmenskunden erwartet JP Morgan 2020 einen Anstieg zwischen 25 bis 30 Prozent, die Gesamtmarge dürfte bei etwa 56 Prozent liegen.
Das Team von JP Morgan Cazenove hat wegen des optimistischen Ausblicks ein Kursziel von 62 Euro ausgegeben und das Rating „Kaufen“ bestätigt.
Das aktuelle Teamviewer 14 böte mit über 120 mobilen Geräten, Betriebssystemen und fortgeschrittenen IoT-Applikationen besten Service. Die Strategie der geografischen Expansion sei mehr als konsequent, die Integration des Zukaufs Ubimax komme gut voran. Dabei stünde die extrem hohe Benutzerfreundlichkeit an erster Stelle. Kleinere Konkurrenten können da nicht mithalten, so die Analysten weiter.
Teamviewer hatte noch zum Jahreswechsel seine eigenen Dienste durch Qualitest, den internationalen und unabhängigen IT-Tester bewerten lassen. Die Ergebnisse konnten sich über die ganze Breite der User-Cases sehen lassen. Die genannten Tests wurden in Situationen durchgeführt, die ein geschäftliches Anwendungsumfeld so gut wie möglich widerspiegeln. Daher wurde die Leistung anhand einer Vielzahl von Netzwerken (3G, WAN, LAN) und Betriebssystemen (Windows, macOS, Linux, Android) bewertet. Die Tests wurden in Europa und Asien sowie kontinentübergreifend durchgeführt, um fortschrittliche, geschäftskritische und praxisnahe Anwendungen abzubilden. Die guten Bewertungen in der Studie haben auch zum Teamviewer-Erfolg in der Pandemie beigetragen.
Die Teamviewer-Aktie probiert den Ausbruch über 43,50 Euro. Sollte die Dynamik ausreichen, dann sind schnell 47 Euro das nächste Ziel; kurzfristig orientierte Trader können den Einstieg wagen, sollten aber unbedingt mit Stopps arbeiten.