Am Mittwoch kam Teamviewer an die Börse. Das IPO in Frankfurt verlief durchwachsen. Zwar wurden die Aktien in der erwarteten Spanne platziert und gehandelt, Teamviewer schloss aber unter dem Eröffnungskurs von 26,25 Euro. Am Donnerstagnachmittag liegt der Kurs erneut im Minus. Die Skepsis dürfte vor allem mit der hohen Bewertung zusammenhängen.
Aufschläge für wachstumsstarke Tech-Unternehmen sind normal. Die Teamviewer-Aktie wirkt jedoch auch relativ betrachtet teuer. So hat das Unternehmen bei einem Kurs von 24,90 Euro eine Marktkapitalisierung von knapp fünf Milliarden Euro.
US-Konkurrent Logmein ist ebenfalls auf Fernzugriff und –verwaltung spezialisiert und bringt es derzeit auf eine Marktkapitalisierung von 3,5 Milliarden Dollar. Dabei hat das Unternehmen einen vielfach höheren Umsatz (siehe Tabelle) und zahlt Dividende. Teamviewer dagegen wird voraussichtlich dieses Jahr erstmals überhaupt in die Gewinnzone vorstoßen.
Umsatz | Teamviewer | Logmein |
---|---|---|
2016: | 91,7 Millionen Euro | 336,1 Millionen Dollar |
2017: | 138,5 Millionen Euro (+51,4%) | 989,8 Millionen Dollar (+194,50%) |
2018: | 258,2 Millionen Euro (+86,4%) | 1,21 Milliarden Dollar (+22,25%) |
2019 (erwartet): | 320 Millionen Euro (+23,93%) | 1,26 Milliarden Dollar (+4,13%) |
Teamviewer ist ein Unternehmen aus der schwäbischen Provinz, dessen Software inzwischen weltweit genutzt wird. Experten schätzen an dem Programm die Verschlüsselung, außerdem gilt es als zuverlässig und komfortabel.
Im Bereich Fernwartung und Konferenzschaltungen gibt es aber auch Alternativen, angefangen bei den Programmen, die von den Herstellern der Betriebssysteme mitgeliefert werden.
Im Interview mit DER AKTIONÄR TV verwies Teamviewer-Chef Oliver Steil darauf, dass Teamviewer auch Geräte über die übliche Büroumgebung hinaus verbindet. Das sei ein Alleinstellungsmerkmal. Die Software wird beispielsweise auch zur Überwachung und Fernwartung von Solarparks eingesetzt.
Ob Teamviewer seine Position am Markt dauerhaft ausbauen kann, lässt sich kaum vorhersagen. Immerhin: Das Unternehmen behauptet sich schon seit mehr als einem Jahrzehnt erfolgreich und ist weiter auf Wachstumskurs. Ein Einstieg drängt sich momentan jedoch nicht auf. Die Empfehlung des AKTIONÄR lautet: Kursberuhigung abwarten!
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