Ströer steht heute im Fokus. Im Laufe des Vormittags hat die MDAX-Aktie ihre jüngste Talfahrt noch einmal beschleunigt. Im Tief rutschte der Kurs auf 46,69 Euro ab. Zu diesem Zeitpunkt hat der Titel seit Jahresanfang rund 20 Prozent an Wert eingebüßt. Fundamentale Gründe für den Kursrücksetzer waren nicht bekannt. Doch dann folgte die Trendwende.
Gegen Mittag wurden erste Eckdaten für das abgelaufene Jahr veröffentlicht. Vorstand Udo Müller sieht sich in seiner Strategie bestätigt und voll auf Kurs. „Die Erweiterung des Portfolios unserer digitalen Geschäftsbereiche ist ein zentraler Eckpfeiler unserer digitalen Multi-Channel-Strategie und wird die zukünftige Entwicklung von Ströer bereits kurzfristig positiv beeinflussen. Die jüngsten Zahlen bestätigen in jeder Hinsicht unsere Erwartungen. Für das erste Quartal 2016 freuen wir uns über einen hervorragenden Start in allen Geschäftsbereichen mit zweistelligen organischen Wachstumsraten für die gesamte Gruppe. Wir bestätigen die aktuelle Guidance von 270 bis 280 Millionen Euro EBITDA für 2016 – ohne Berücksichtigung zuletzt getätigter Akquisitionen, bei denen das Closing noch nicht vollzogen wurde – wie beispielsweise Statista.“ Gleichzeitig erklärte der Firmenlenker, das Geschäftsjahr 2015 mit einem Operational EBITDA von etwas über 200 Millionen Euro sogar besser als bisher prognostiziert abgeschlossen zu haben.
Der Spezialist für Außenwerbung treibt die Digitalisierung kontinuierlich voran. Der Vorstand will den Digital-Anteil in der Bilanz von rund 25 Prozent bereits im Jahr 2016 auf über 40 Prozent erhöhen, innerhalb der nächsten beiden Jahre peilt er dann 50 Prozent an. Seit dem Einstieg in diesem Bereich vor zwei Jahren sind hier hohe zweistellige Wachstumsraten an der Tagesordnung. In den kommenden Tagen dürfte es wieder eine Reihe von positiven Analystenkommentaren geben. Zur Erinnerung: Alle 13 Analysten, die den Wert beobachten, empfehlen ihn zum Kauf. Das durchschnittliche Kursziel der Experten liegt dabei bei 68,17 Euro.
Nach den Aussagen vom Vorstand ist die Ströer-Aktie sogar ins Plus gedreht. Mit den Daten im Rücken dürfte das Abgabeinteresse bei dem Aktien-Musterdepotwert nachhaltig abnehmen. Eine Gegenbewegung ist mehr als überfällig.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.