Die Berichtssaison der Immobilienkonzerne nimmt weiter Fahrt auf. Nur einen Tag nach LEG Immobilien hat heute auch TAG Immobilien seine Zahlen vorgelegt. Der Konzern rutschte tief in die roten Zahlen und will weiter keine Dividende zahlen. Die Aktie zog in der allerersten Reaktion trotzdem leicht an, drehte dann aber ins Minus.
Wie die meisten Immobilienkonzerne hat auch TAG Immobilien im vergangenen Jahr unter den gestiegenen Finanzierungsbedingungen gelitten. Unterm Strich stand 2023 ein Verlust von fast 411 Millionen Euro in den Büchern. 2022 erzielte TAG Immobilien noch einen Gewinn von gut 117 Millionen Euro.
Um die Schuldenlast zu senken, verkaufte TAG vergangenes Jahr in Deutschland fast 1.400 Wohnungen. Zudem wurde das deutsche Bestandsportfolio um 11,6 Prozent abgewertet. Damit wurde das schwierige Umfeld für Immobilienverkäufe berücksichtigt.
Auch der operative Gewinn (FFO 1) ging zurück. 2023 sank er um gut neun Prozent auf 171,7 Millionen Euro. Damit erfüllte das TAG Immobilien im Tagesgeschäft aber die selbst gesteckten Ziele. Beim FFO II, der auch das Geschäft in Polen einschließt, konnte TAG durch ein starkes Verkaufsgeschäft dort mit 255,6 Millionen Euro sogar übertreffen. Ursprünglich waren hier 240 bis 246 Millionen Euro angepeilt, Auch das Vorjahresergebnis von 247,3 Millionen Euro wurde übertroffen.
TAG Immobilien bestätigte im Rahmen der Zahlenbekanntgabe erneut, dass der Konzern – anders Konkurrent LEG Immobilien – für 2023 keine Dividende zahlen will. Die Ziele für 2024 wurden ebenfalls bestätigt. Der operative Gewinn soll in diesem Jahr zwischen 170 und 174 Millionen Euro liegen.
Die Bilanz von TAG Immobilien offenbarte Licht und Schatten. Positiv sind insbesondere die Verkaufsergebnisse in Polen zu werten. Der Dividendenverzicht war zudem bereits bekannt und der hohe Verlust dürfte nicht überraschen, sondern in fast allen 2023er-Zahlen der Immobilienunternehmen zu finden sein.
Die Aktie reagierte vorbörslich zunächst mit einem kleinen Plus. Anleger schienen bei Immobilien-Aktien nun wieder vor allem die Zukunft im Blick zu haben. Und da spielen ihnen die Hoffnungen auf sinkende Zinsen in die Hände. Im Tipp der Woche setzt DER AKTIONÄR kurzfristig auf das Nachholpotenzial bei TAG Immobilien. Im Laufe des Morgens drehte die Aktie dann aber doch ins Minus. Anleger sollten daher den relativ engen Stoppkurs beachten.