Der US-Telekom-Konzern Verizon Communications hat im zweiten Quartal wegen gestiegener Zinsaufwendungen weniger verdient. Auch die Umsätze blieben unter den Erwartungen der Analysten. Der Wettbewerber der Deutsche-Telekom-Tochter T-Mobile US wird deshalb am Montag abgestraft und hält die rote Laterne im Dow Jones.
Verizon hat mit seinen Quartalszahlen enttäuscht. Zwar konnte Verizon mit flexiblen Kombi-Angeboten den Kundenschwund vorerst stoppen. Im abgelaufenen Quartal sei die Zahl der Vertragskunden um 148.000 gestiegen, teilte der US-Mobilfunker am Montag mit. Analysten hatten lediglich mit knapp 128.000 gerechnet, nachdem das Unternehmen zum Jahresauftakt noch 68.000 Nutzer verloren hatte.
Das Unternehmen profitierte vor allem von seinem 5G-Festnetz-Ersatz, bei dem Internet zu Hause über Mobilfunk und nicht wie üblich über Kabel empfangen wird. Allerdings blieb der Umsatz mit 32,8 Milliarden Dollar hinter den Markterwartungen von 33,1 Milliarden Dollar zurück. Zudem blieben unterm Strich mit 4,7 Milliarden Dollar 1,3 Prozent weniger Gewinn als im Vorjahresquartal hängen.
Das drückt die Verizon-Aktie an der Wall Street um 6,7 Prozent auf 38,81 Dollar (siehe Chart).
Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wuchs um 2,8 Prozent auf 12,3 Milliarden Dollar und traf damit die durchschnittliche Analystenschätzung. Die Jahresprognose bestätigte der Konzern.
Da die Mobilfunk-Gebühren bei Verizon üblicherweise über denen der Konkurrenz von AT&T und T-Mobile US liegen, bietet das Unternehmen "myPlan" an, bei dem die Kunden nur für diejenigen Dienste bezahlen, die sie auch nutzen. Sie können außerdem vergünstigte Zugänge zu Streaming-Angeboten von Netflix, Disney+ und anderen hinzubuchen. Im Frühjahr hatte Verizon eigens die Preise für einige andere Angebote angehoben, um Kunden zum Wechsel zu "myPlan" zu bewegen, schreibt Reuters.
Die Kursverluste nach den Quartalszahlen und dem bestätigten Geschäftsausblick erscheinen etwas überzogen. Charttechnisch betrachtet sollte die Verizon-Aktie ihren GD200 (aktuell bei 38,92 Dollar) möglichst verteidigen, sonst drohen weitere Verluste. DER AKTIONÄR hält T-Mobile US längerfristig ohnehin für deutlich aussichtsreicher und hat zuletzt ein Kursziel von 200 Euro (aktueller Kurs abgeschwächt bei gut 164 Euro bzw. 179 Dollar) für die Telekom-Tochter ausgegeben.
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