Symrise hat mit dem Bericht vom Donnerstag starkes Zahlenwerk vorgelegt und die Aktie reagierte mit deutlichem Anstieg von gut drei Prozent. Am Freitag zieht es das Papier zwischenzeitlich sogar auf 113,90 Euro. In der Nachlese der Zahlen hat der Vorstand Heinz-Jürgen Bertram die starke Position und die stabile Verfassung der Lieferketten hervorgehoben. Symrise gehört neben Delivery Hero zu den potentiellen Nachrückern in den DAX.
Die Deutsche Börse entscheidet in den Tagen um den 21. August, welches Unternehmen die insolvente und skandalumwitterte Wirecard als DAX-Mitglied ersetzen darf. Im Gespräch seien nach wie vor Symrise und die Berliner Delivery Hero. Dazu Symrise-Vorstand Bertram: „Ich weiß auch nicht, ob es so toll ist, ein direkter Nachfolger für den Trümmerhaufen Wirecard zu werden.“
Viel passender sei es da doch, wenn Delivery Hero diesen Platz einnehme. Der Berliner Konzern sei ein Unternehmen, „das noch nie Geld verdient hat und von dem nicht klar ist, ob sie jemals Geld verdienen“, so Bertram. Er stufe damit den Berliner Kandidaten als mehr aussichtsreich für die Änderung im August ein.
In Bezug auf die Stärken des Geschäfts im zweiten Quartal hob Bertram die Unabhängigkeit der „hauseigenen“ Lieferketten hervor, die einen Teil der Corona bedingten Einschränkungen wettmachen konnten. Der Gewinnanstieg im Q2 um knapp 12 Prozent auf 393 Millionen Euro verdeutliche die Ertragsdynamik.
In Folge der Zahlen vom Donnerstag hat die Credit Suisse das Kursziel für Symrise von 102 auf 116 Euro angehoben und die Einstufung auf „Outperform“ belassen. Der Duftstoff- und Aromenhersteller habe Stärke gezeigt, schrieb Analyst Charles Bentley in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Der Experte erhöhte abermals seine Prognosen für das organische Umsatzwachstum.
Zum ordentlichen Anpassungstermin des DAX im September ist Symrise der Favorit. Aromastoffe werden immer gefragter. Beispielsweise könnte der Megatrend zu mehr Fleischersatz für hohe Nachfrage sorgen. Die Symrise-Wachstumsstory ist noch nicht am Ende. Anleger lassen die Gewinne laufen.
(mit Material von dpa-AFX)