2024 ist herrlich, wenn man ein Bulle ist. Die Kurse steigen und steigen – angetrieben durch die Aussicht auf Soft Landing, Zinssenkungen und den Superboom dank KI. Doch keine Feier ohne Spaßbremse. Die Unkenrufer formieren sich bereits und warnen und zetern und mahnen und sind überhaupt nicht gut drauf.
„Trauen Sie bloß nicht der Börsenrally“, fordert der Hedgefonds-Manager Jim A. (alle Namen geändert) die Anleger auf. „Die Welt erstickt in Schulden, ich kann richtig hören, wie sie um Atem ringt. Hören Sie doch mal, wie das klingt. Dieses Geräusch, davon träume ich nachts. Es ist bald aus mit der Welt, erstickt an Schulden. Oh, du arme Welt.“
Der nächste Crash werde der allerallerschlimmste Crash, da gebe es aber auch gar keinen Zweifel. „Vielleicht wird es sogar noch schlimmer.“
Dirk N. versteht die Blauäugigkeit der Anleger nicht. „Hausse? Ja, toll, echt klasse. Machen wir uns doch bitte nichts vor: Kursgewinne sind doch nichts anderes als die Verluste von morgen! Wie kann man da als Börsianer nur gute Laune haben?“
Marc V. sieht es ganz genauso: „Ich sage es schon seit Jahren, dass es blutig wird. Aber auf mich hört ja keiner. Das haben sie bald davon.“
Michael P. ist schon lange short, sagt er. „Und zwar big!“ Die Hausse sei zwar nervig, aber da müsse man als Dauer-Bär nun mal durch. „Die Mutter aller Crashs wird kommen – und sie wird den Bullen kräftig in den Hintern treten.“
Wann es so weit ist? Das sei wie immer nicht ganz klar. Wahrscheinlich am 1. April.