Südzucker legt am 13. Januar seine Zahlen für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2014/2015 vor. Der Gewinn pro Aktie soll bei einem Cent und der Konzernumsatz bei 1,72 Milliarden Euro liegen. Durch das Auslaufen wesentlicher Zuckermarktverordnungen in 2017 steht Südzucker vor einem beschleunigten Übergang in ein neues, deutlich volatileres Umfeld. Der Konzern erzielt seinen Umsatz in den Sparten Zucker, Spezialitäten, CropEnergies und Frucht. Der Zuckerbereich war im vergangenen Geschäftsjahr für die Hälfte des Umsatzes verantwortlich.
Überkapazitäten auf dem Weltmarkt
Ein Blick auf die Weltzuckerbilanz gibt Aufschluss, wie sich Produktion, Verbrauch und Lagerbestände entwickelt haben. Der Zuckerverbrauch stieg zwar über die letzten fünf Jahre konstant. Da aber die Zuckererzeugung größer als der Verbrauch in den letzten drei Jahren gewesen war, haben sich auch die Lagerbestände dementsprechend erhöht. Diese Entwicklung ließ den Zuckerpreis sinken und verstärkte zudem den Importdruck von Zucker aus Nicht-EU-Ländern in die EU.
Aktie günstig? Nein!
Vor diesem Hintergrund ist das Kursniveau der Südzucker-Aktie nicht günstig. Das 2015er-KGV liegt bei 29 und damit weit über dem historischen Durchschnitt von 17. Auch unter dem Dividendenaspekt scheint der Titel nicht sonderlich attraktiv. Analysten rechnen für die Ausschüttung Mitte Juli mit 20 Cent pro Aktie. Damit ergibt sich auf dem aktuellen Kursniveau eine Rendite von knapp zwei Prozent.
Pessimistische Analysten
Diese Ausgangslage drückt sich auch in der Haltung der Analysten zum MDAX-Wert aus. Von 16 Experten, die sich mit dem Wert beschäftigen, rät nur einer zum Kauf, sechs zum Halten und neun zum Verkauf. Erst heute bekräftigt Nils-Peter Gehrmann von der Investmentbank Hauck & Aufhäuser sein Kursziel von 10 Euro.
Auch Analystin Rosie Edwards von Goldman Sachs, die den Titel schon zu Kursen bei 20 Euro als Verkauf sah, erneuerte im Dezember ihr Kursziel von 7,20 Euro mit dem Zusatz „Cautious“.
Finger weg
DER AKTIONÄR schließt sich den Analysten an und rät Anlegern die Aktie vor den Zahlen zu meiden. Der Abwärtstrend wurde zwar Ende November gebrochen, doch könnte es sich um einen Fehlausbruch handeln