Die Talfahrt geht weiter. Nach einer Gewinnwarnung am Montag geben die Südzucker-Papiere auch im heutigen Handel erneut deutlich nach. So haben zwei Verkaufsempfehlungen den Aktienkurs auf den niedrigsten Stand seit März 2022 gedrückt. Der Kurs fiel um 4,2 Prozent auf 11,33 Euro und landete am Ende des SDAX.
Bereits am Vortag sank der Kurs um drei Prozent. Sowohl Warburg Research als auch MWB Research haben die Aktien des Zuckerproduzenten auf „Sell“ herabgestuft. Leon Mühlenbruch von MWB Research verwies auf den drastisch gesunkenen Zuckerpreis und unsichere wirtschaftliche Rahmenbedingungen, die kurzfristig eine Erholung der Umsätze und vor allem der Ergebnisse eher unwahrscheinlich erscheinen lassen.
Warburg Research hat die Bewertung von Südzucker von „Hold“ auf „Sell“ geändert und das Kursziel von 12,50 auf 9,40 Euro gesenkt. Analyst Oliver Schwarz erklärte in einer am Dienstag veröffentlichten Studie, dass die „schwere Gewinnwarnung“ des Unternehmens ausschlaggebend für sein neues Anlagevotum ist. Schwarz prognostiziert, dass das Kerngeschäft Zucker im kommenden Geschäftsjahr einen operativen Verlust erwirtschaften wird, was voraussichtlich auch auf Konzernebene zu einem Nettoverlust für 2025/26 führen.
In der vergangenen Woche hatte sich der Kurs von Südzucker mehrfach der 50-Tage-Durchschnittslinie genähert, konnte diese jedoch nicht überwinden. Diese Linie dient als mittelfristiger Trendindikator. Sollten die Kursverluste anhalten, könnten die Tiefststände von März 2020 und März 2022, die unter 10 Euro lagen, wieder in den Mittelpunkt rücken.
Etwas zuversichtlicher zeigte sich indes Deutsche Bank Research. So hat deren Analyst Niklas Becker die Einstufung für Südzucker auf „Hold“ belassen, mit einem Kursziel von 13 Euro. Becker führte die Gewinnwarnung auf die niedrigen Zuckerpreise zurück, die durch verbesserte Erntebedingungen in der EU und schwache Weltmarktpreise bedingt seien.
DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: Anleger sollten bei Südzucker nicht in das fallende Messer greifen und stattdessen nach wie vor an der Seitenlinie verharren.