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18.02.2015 Marion Schlegel

Südzucker-Aktie durch Cropenergies-Debakel unter Druck: Analysten warnen

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Der andauernde Preisverfall von Biokraftstoff hat Europas Zuckerprimus Südzucker im laufenden Geschäftsjahr übel mitgespielt. Da sich das Umfeld in den letzten Monaten weiter verschärft hat, muss nun der zum Konzern gehörende Bioethanolhersteller Cropenergies vorübergehend seine Produktion in Großbritannien stilllegen, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die dadurch anfallenden Kosten in Höhe von bis zu 40 Millionen Euro werden sowohl die Bilanz von Cropenergies als auch die von Südzucker im noch bis Ende Februar laufenden Geschäftsjahr 2014/15 belasten.
Cropenergies hatte bereits in den ersten neun Monaten rote Zahlen geschrieben und für das Gesamtjahr einen operativen Verlust in Aussicht gestellt. Die Aktie verlor am Mittwoch nach Bekanntgabe der zusätzlichen Belastungen zeitweise zweistellig und lag zuletzt mit 7,91 Prozent im Minus. Südzucker-Papiere notierten zeitgleich am Ende des MDAX um zwei Prozent schwächer.


Analyst vergibt „Sell“-Votum
Analyst Nils-Peter Gehrmann von der Privatbank Hauck & Aufhäuser erwartet, dass der operative Jahresverlust bei Cropenergies nun höher ausfällt als die von ihm zuvor geschätzten zehn Millionen Euro. Auch Südzucker wird aus seiner Sicht weniger Gewinn einfahren als angekündigt. Der Mutterkonzern leidet zusätzlich unter dem aktuellen Preisdruck bei Zucker. Er rät deswegen weiterhin zum Verkauf der Südzucker-Aktie und sieht das Kursziel bei nur zehn Euro.
Die Situation auf dem europäischen Markt für Bioethanol hat sich bei den beiden Unternehmen in den vergangenen Monaten durch den drastischen Verfall der Ölpreise weiter verschärft. Im Januar rutschten die Preise für Biosprit auf ein Rekordtief. Cropenergies gewinnt Bioethanol aus Zuckerrüben, das dann herkömmlichem Benzin beigemischt wird. Allerdings zögern viele EU-Staaten noch, den Anteil von Biosprit zu erhöhen und beispielsweise den Kraftstoff E10 im Markt einzuführen.


Starker Widerstand
DER AKTIONÄR hat Südzucker ebenfalls nicht auf seiner Empfehlungsliste. Aus charttechnischer Sicht ist die Aktie zudem an einen starken Widerstand im Bereich von 13,50 bis 14,00 Euro heran gelaufen. Hier dürfte das Papier vorerst wieder nach unten abprallen. Im MDAX gibt es klar bessere Alternativen.


(Mit Material von dpa-AFX)

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