Die Stellantis-Aktie befindet sich bereits seit einiger Zeit in einem starken Abwärtstrend. Die Zahlen für das zweite Quartal setzten dem Ganzen die Krone auf. Ein ungünstiger Preismix hat Stellantis einen Umsatz- und Gewinneinbruch beschert. Das bekommt am heutigen Donnerstagmorgen auch der Aktienkurs zu spüren.
In den ersten sechs Monaten sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent auf 85 Milliarden Euro. Analysten hatten hingegen mit rund 87 Milliarden Euro gerechnet. Der Nettogewinn brach in der Folge um 48 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro ein. Der bereinigte Betriebsgewinn sank um 40 Prozent auf 8,46 Milliarden Euro. Die bereinigte operative Marge verschlechterte sich damit von 14,4 Prozent auf 10,0 Prozent.
Das Ergebnis des ersten Halbjahres liege "unter unseren Erwartungen", sagte Vorstandschef Carlos Tavares. Dies sei sowohl auf ein schwieriges Umfeld als auch auf eigene operative Probleme zurückzuführen. Insgesamt hatte Stellantis im ersten Halbjahr 2,9 Millionen Fahrzeuge verkauft, ein Minus von zehn Prozent. Konzernchef Carlos Tavares führt dies unter anderem auf die Einführung zahlreicher neuer Modelle zurück.
Im margenstärksten Markt Nordamerika machten dem Konzern hohe Lagerbestände zu schaffen. Finanzchefin Natalie Knight kündigte deshalb Preisanpassungen an. Auch in Europa liefen die Geschäfte schwächer.
Anleger strafen die Aktie am heutigen Donnerstag kurz nach Handelsbeginn massiv ab. In der Spitze lag sie bereits bei einem Minus von mehr als zwölf Prozent, konnte sich aber im Tagesverlauf auf ein Minus von rund acht Prozent retten.
Die Analysten der Citi Group erklärten in einer Notiz, dass sie davon ausgehen, dass die Probleme bei Stellantis anhalten werden. „Wir sehen keine wirkliche Verbesserung, solange Stellantis nicht den Überhang bei den Lagerbeständen abbaut - was wiederum Druck auf die Gesamtjahresmargen ausüben würde", schrieben sie.
DER AKTIONÄR hatte bereits seit längerem von einem Neueinstieg in die Stellantis-Aktie abgeraten. Mit den neuen Quartalszahlen hat sich die Situation weiter verschlechtert, weshalb Anleger auch weiterhin einen Bogen um die Aktie machen sollten.
(Mit Material von dpa-AFX)