Genau zweieinhalb Jahre ist es jetzt her, als bei Steinhoff die Bombe platzte: Bilanzfälschung, Aktiencrash, Vorstand weg. Seitdem ist zwar einiges passiert, doch die entscheidende Frage ist immer noch nicht geklärt: Hat der Möbelhändler eine Zukunft? Sieht man sich den Aktienkurs an, kann die Antwort nicht positiv sein.
Wochenlang war es ruhig um Steinhoff, die Aktie bewegte sich kaum vom Fleck. Doch vor wenigen Tagen kam Bewegung in den Kurs: In den Verhandlungen mit geschädigten Anlegern könnte eine Einigung kurz bevorstehen, berichtete Bloomberg. Die Anleger waren begeistert, die Aktie schoss zwischenzeitlich um 24 Prozent nach oben.
Doch die Freude währte nur kurz, der Kurs sackte schon bald wieder in sich zusammen. Aktuell kostet eine Steinhoff-Aktie wieder nur fünf Cent.
Denn: Laut Steinhoff ist eine Einigung zwar möglich. Allerdings gehe es weiterhin darum, eine Komplettlösung für möglichst alle Streitigkeiten auszuhandeln.
Geht das Geduldsspiel also weiter? Es sieht ganz danach aus.
Insgesamt geht es um Ansprüche von rund zehn Milliarden Euro. Mehr als ein Drittel der Ansprüche stammen vom ehemaligen Steinhoff-Aufsichtsratsvorsitzenden, Ex-Übergangschef und Großaktionär Christo Wiese.
Das Vergleichsangebot sieht offenbar eine Entschädigung in Form von Geld und Pepkor-Aktien vor. Pepkor ist Afrikas größte Modekette. Steinhoff hält gut zwei Drittel an dem Unternehmen, das einst von Wiese in den Konzern eingebracht worden war.
Die Lage bei Steinhoff bleibt undurchsichtig. So undurchsichtig, dass die Zocker – wie in dieser wieder Woche geschehen – lieber schnell Gewinne mitnehmen. Kein Kauf.
(Mit Material von dpa-AFX)