Bei einer Auswertung der Performance deutscher Aktien landet Steinhoff im zweiten Jahr hintereinander auf dem zweiten Platz. Was im ersten Moment für Außenstehende nach bemerkenswerter Konstanz klingen mag, hat aus Sicht von Investoren einen äußerst unrühmlichen Hintergrund. Es geht um einen Negativpreis.
Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz hat, wie gestern berichtet, ihre alljährliche Liste der größten Kapitalvernichter veröffentlicht. Ausgewertet wurde die Aktienkursentwicklung der Unternehmen bis Ende 2019.
Wie bereits im Vorjahr, steht Steinhoff auf dem zweiten Platz. Nur die Sleepz AG war noch schlechter: 92 Prozent Kursverlust mussten Anleger allein vergangenes Jahr verkraften. Leoni folgt auf dem dritten Platz.
Alle drei Unternehmen tendieren bereits seit mehreren Jahren abwärts. Im Fall von Steinhoff kann die aktuelle Konzernleitung wenig für den Kursverfall. Diesen verdanken Anleger hauptsächlich dem Milliarden-Bilanzskandal, der durch das alte Management verursacht wurde. Mit den Folgen kämpft Steinhoff bis heute.
DER AKTIONÄR rät bereits seit Jahren von einem Investment in Steinhoff ab. Aktien in einem langfristigen Abwärtstrend sind sehr selten ein wirklich vielversprechender Kauf. Die Coronakrise verstärkt nur noch die Existenznot chronisch klammer Unternehmen.