Sie fliegen wieder: Die Kurse einiger Aktien weisen dieser Tage einmal mehr parabolische Tendenzen auf – Aufwärtslücken, plötzliche zweistellige prozentuale Zugewinne, völlig losgelöst von fundamentalen Kriterien. Ein Fest für Zocker. Wie es nun weitergehen könnte, zeigt ein Blick in die Vergangenheit.
Bereits vor der Coronakrise stiegen bei Aktien wie Steinhoff, Tesla und Virgin Galactic die Kurse raketenartig. Nach Erreichen des Scheitelpunkts stürzten sie allerdings ebenso schnell wieder ab. Derzeit wiederholt sich das Spiel: In den vergangenen Tagen konnte jede der genannten Aktien an mindestens einem Tag zweistellig zulegen.
Die Ausschläge ähneln sich
Das Auf und Ab an den Börsen gehört selbstverständlich zur Natur der Märkte. Ein Vergleich mit der prozentualen Performance des S&P500 seit Mitte August 2019 zeigt jedoch, wie extrem die Kursverläufe bei den Hype-Aktien sind (Virgin Galactic fehlt im Chart aus technischen Gründen). Wobei sich Steinhoff zudem in einem jahrelangen Abwärtstrend befindet. Wer da mit den Kurskapriolen auf der Long-Seite kurzfristig Geld verdienen wollte, hatte es schwer. Im Endeffekt zeigt auch diese Gegenüberstellung einmal mehr, warum Pennystocks nur sehr selten eine gute Wahl für Anleger sind. Selbst Trader wären mit einer Aktie wie Tesla besser bedient (siehe Fazit).
Nachdem die Erholung im Bärenmarkt bereits weit fortgeschritten ist, hat die Rückschlagwahrscheinlichkeit zugenommen. Ausgerechnet in dieser Phase greifen spekulativ veranlagte Anleger wieder gierig bei den besonders volatilen Werten zu. Der Anfang eines nachhaltigen Aufwärtstrends? Unwahrscheinlich.
Fantasie und Faktenmangel
Ob Tesla, Virgin Galactic oder Steinhoff: Jeder Wert ist auf seine Art aufgeladen mit äußerst spekulativen Erwartungen. Die Zukunft der Autoindustrie? Pionier im Weltraumtourismus? Der Phönix aus der Asche? Denkbar ist alles. Fakt ist aber, dass es keine handfesten Neuigkeiten zu den einzelnen Unternehmen gibt. Eingepreist wird gerade vor allem, dass die Aktien „heiß“ sind. Spekulationsobjekte.
Von Steinhoff rät DER AKTIONÄR seit dem Milliarden-Bilanzskandal konsequent ab. Dabei bleibt es, unabhängig von Kursschwankungen. Existenzbedrohende Gerichtsprozesse und Schulden, dazu ein Geschäftsmodell ohne große Fantasie sind eine Kombination, die Steinhoff weder aus Investoren- noch aus Spekulantensicht besonders attraktiv erscheinen lassen. Tesla ist da fraglos eine andere Kategorie.
Tesla ist ein Zukunftswert, im Wachstum begriffen, bringt es auf einen deutlich höheren Börsenwert und muss keinen Bilanzskandal aufarbeiten. Von Elon Musk überzeugte Langfristanleger können größere Korrekturen zum Einstieg nutzen. Auch für risikobewusste Momentum-Trader ist Tesla der spannendere Wert – nicht zuletzt, weil das Totalverlustrisiko wesentlich überschaubarer ist. DER AKTIONÄR hat Tesla jeweils am Anfang der Aufwärtsbewegung 2019 und des aktuellen Anstiegs empfohlen. Gewinne laufen lassen, Stopp nachziehen (mehr dazu auch im neuen AKTIONÄR, ab heute Abend als E-Paper erhältlich).
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Tesla.