Nach Steinhoff hat ein weiteres börsennotiertes Unternehmen aus Südafrika finanzielle Unregelmäßigkeiten eingeräumt. Auch in diesem Fall gab es bereits seit einiger Zeit entsprechende Gerüchte. Und es gibt noch weitere bemerkenswerte Gemeinsamkeiten mit dem Skandal um den krisengeschüttelten Möbelkonzern.
Tongaat Hulett beschäftigte mit Deloitte dasselbe Wirtschaftsprüfungsunternehmen wie Steinhoff. Jüngst musste auch der südafrikanische Zuckerproduzent zugeben, dass Zahlen durch „gewisse Praktiken“ geschönt wurden.
Die Wurzeln des Unternehmens reichen zurück bis ins 19. Jahrhundert. Doch Tradition ist kein Garant dafür, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Die Bilanz für 2018 wird derzeit noch mal überprüft. Ebenfalls wie im Fall Steinhoff wurde nun PricewaterhouseCoopers engagiert.
Angaben zum Eigenkapital des Unternehmens müssen womöglich um mehr als 300 Millionen nach unten korrigiert werden.
Im Februar hatte Tongaat bereits gemeldet, dass die Ergebnisse im laufenden Jahr 250 Prozent unter denen von 2018 liegen könnten (also im negativen Bereich).
Kampf ums Überleben
Eine weitere Parallele zu Steinhoff: Tongaat verhandelt derzeit mit Kreditgebern, um das eigene Überleben zu sichern.
Nicht zuletzt ist der Aktienkurs ähnlich wie bei Steinhoff eingebrochen.
DER AKTIONÄR meint: Wie bei Steinhoff gilt es auch in diesem Fall, dass die Lage unklar und das Risiko für Anleger daher unkalkulierbar ist. Finger weg!