Der von einem Milliarden-Skandal schwer erschütterte SDAX-Konzern stößt die nächste Beteiligung ab. Der Käufer ist ein Konkurrent. Finanziell profitiert Steinhoff voraussichtlich kaum – schafft sich aber immerhin einen Problemfall vom Hals. Der Kurs der Aktie findet unterdessen weiter keine klare Richtung.
Der französische Möbelhändler Conforama wird an den Rivalen Mobilux aus Luxemburg verkauft. Steinhoff kassiert wohl nur einen symbolischen Preis und erhält zudem voraussichtlich 70 Millionen Euro für Immobilien. Im September soll das Geschäft abgeschlossen sein.
Conforama war in der Coronakrise ins Schlingern geraten und hatte nach langen Verhandlungen keine Unterstützung vom französischen Staat erhalten. Der Verkauf soll sicherstellen, dass dem Unternehmen das notwendige Geld zum Überleben zufließt.
Der Kurs der Steinhoff-Aktie zuckt heute um wenige Prozent hin und her.
Das Conforama-Geschäft ist der jüngste Teil einer ganzen Reihe von Asset-Verkäufen bei Steinhoff. Die mutmaßlichen 70 Millionen Euro fallen für Steinhoff kaum ins Gewicht. Die Kursreaktion deutet darauf hin, dass einige Anleger die Nachricht einmal mehr als Anlass zum Zocken genutzt haben. Sie zeigt aber auch: Einen klaren Trend gibt es derzeit nicht. Der nächste größere Impuls konnte vom Abschluss der Vergleichsverhandlungen ausgehen. Steinhoff bleibt ein Hochrisiko-Pennystock – und ist dementsprechend kein Kauf.