Beim Skandal-Unternehmen Steinhoff läuft der Handel nach der Wiedereröffnung der vorübergehend geschlossenen Läden besser als zu Beginn der Coronavirus-Pandemie erwartet. Die Geschäfte profitierten von der aufgestauten Nachfrage, gab der Möbelhändler am Mittwoch bekannt. Die Börse nimmt kaum Notiz.
Ob die höhere Nachfrage anhalte, könne man noch nicht sagen, so Steinhoff weiter. Das Ausmaß der Belastungen durch die Krise könne zwar noch nicht genau beziffert werden, dürfte aber immens sein. Das Management geht aber davon aus, dass sich Covid-19 in dem Ende September auslaufenden Geschäftsjahr deutlich negativ auf den Konzernumsatz und das laufende Geschäft auswirken wird.
Das Unternehmen sei aber gut positioniert, um nach der Covid-19-Pandemie Marktanteile zu gewinnen.
Der geplante Verkauf des Spaniengeschäfts des französischen Möbelhandelskonzerns Conforama sei aufgrund der Coronavirus-Krise geplatzt, hieß es weiter. Steinhoff hatte Anfang des Jahres mitgeteilt, dass der Konzern einen Käufer für Conforama Iberia gefunden habe.
Formulierungen wie „besser als erwartet“ und „gut positioniert“ hätten den Steinhoff-Kurs früher zumindest kurzfristig angetrieben. Doch am Dienstag kümmert es kaum jemanden, wie der Möbelhändler durch die Krise kommt – die Aktie notiert ein Prozent im Minus. Ob die Firma gerettet werden kann, ist wegen Corona noch fraglicher.
(Mit Material von dpa-AFX)